Palm Pre
Bericht von Luxujob (Matthias Decker)
Eleganz
Kurz vor Veröffentlichung des Palm Pre in Deutschland erreichte uns ein Paket aus den USA. Ein neues Verkaufsgerät von Sprint. Beim ersten Auspacken wirkt es im Vergleich zu den aktuellen Hauptkonkurrenten aus dem Hause Apple und HTC gradezu winzig obwohl es kaum kleiner ist. Wer allerdings z.B. ein Android G1 sein eigen nennt, kann sich zukünftig über einen sehr viel kleineren Begleiter freuen. Hier mal der Größenvergleich:
Der Kunststoff beim Pre fühlt sich sehr wertig an. Die auf der Oberseite gewölbte Scheibe vermittelt schlichte Eleganz. Diese kann Palm leider nicht durchgängig einhalten, da sich die Tastatur (also die Unterseite des pre) auch im eingefahrenen Zustand leicht gegen die Oberseite (also das Display) verschieben lässt.
Slider und Tastatur
Der Slider des Pre sitzt im ausgefahrenen Zustand hingegen ziemlich (ein Mathematiker würde sagen: hinreichend) fest. Man stößt vor allem mit größeren Fingern beim Tippen allerdings öfters gegen die Unterkante der Oberschale, hier ist zu wenig Platz.
Die Tastatur des Pre vermittelt ein sehr gutes, hartes Tippgefühl. Alt eingesessene PalmOS Nutzer kennen vielleicht noch die Tastatur des Sony Clié NX 73. Dieser ähnelt die Tastatur sehr, wenngleich die Tastatur des Palm Pre auch ein wenig kleiner ist. Der Tastenanschlag ist bei allen Tasten außer der Leertaste gleich. Die Leertaste fühlt sich ein wenig schwammig an. Für das Tippen längerer Texte ist das Pre wie andere Smartphones aber ohnehin nicht geeignet.
Die gewölbte Form des Palm Pre ist vor allem beim Tippen sehr angenehm, da das Display nicht vom Nutzer weg zeigt, sondern den Inhalt ein bisschen mehr präsentiert. Auch wenn es nur wenige Grad Unterschied sind, so ist es doch auf Dauer ein Genuss den Pre so bedienen zu können.
Unter dem Display befindet sich die bereits im Januar ausführlich präsentierte „Gesture Bar“. Ein fühlbares Feedback gibt es von hier aus nicht. Bei Eingaben wird sie jedoch visuell durch je eine sanft aufleuchtende LED links und rechts neben dem Home Button und durch die kleine LED hinter dem Home Button hervorgehoben.
Display
Das Display lässt sich kurzum mit sehr gut beschreiben. Angefangen vom Kontrast über die Bildschärfe. Getoppt wird der Eindruck vom exzellenten Ablesewinkel, der trotz der gewölbten Glasscheibe etwa 170° von der Seite und etwa 150° von oben und unten einschließt.
Die Helligkeit lässt sich zwar nicht sehr weit herunterregeln, jedoch ist der Bereich vernünftig gewählt und sollte in jeder Alltagsituation passend sein. Das Standardhintergrundbild, ein Haufen Steine, wirkt mit sanfter Helligkeitsregelung so echt als wäre ein wirklicher Steinweg hinter dem Displayglas. Konzeptbedingt hinterlässt man auch bei jedem Auf-, oder Zuschieben des Gerätes einen großen Fingerabdruck mitten auf dem Display. Beim Auf- und Zuschieben hinterlässt man konzeptbedingt Fettfinger auf dem Glas. Diese fallen auf der glänzenden Oberfläche stark ins Auge. Leider spiegelt die Glasscheibe vor allem in hellen Umgebungen stark, man sieht sich selbst.
Das trägt sehr stark zum edlen Charakter des Geräts bei, ist aber wenig brauchbar. Dennoch haben die meisten Top-Smartphones so ein Display. Helfen kann eine entspiegelnde Displayschutzfolie (etwa von displayschutzfolien.com hat die pre Folie noch vor dem Verkaufsstart) behelfen.
Akkudeckel, Wechselakku
Der Akkudeckel wird von unten geöffnet. Von dort aus muss man an ihm mit dem Fingernagel nach oben gehen um eine Nase je Seite lösen zu können. Ist der Deckel abgelöst, findet sich beim CDMA Gerät neben dem sehr lauten Lautsprecher und der Kamaera nebst LED zwei Pins. Diese sind wohl für den Akkudeckel, der mit dem Touchstone kommt, gedacht. Auf jeden Fall empfieht es sich, den Touchstone zu kaufen; Das Micro-USB-Ladekabel in die Buchse zu stecken, ist blind kaum möglich. Die Staubschutzklappe hängt wie bei vielen HTC-Geräten an einem kleinen Plastikfaden, dessen Langlebigkeit hiermit in Frage gestellt wird.
Zur Akkulaufzeit können wir nach der kurzen Nutzung nicht viel sagen. Nach der kurzen Warnmeldung, dass der Akku bald leer sei und sich das Gerät bald abschalte, vergingen bis zum Abschalten selber keine 10 Sekunden. Für eine letzte kurze Mail reicht dies auf keinen Fall aus. Zum Glück besitzt das Pre einen Wechselakku. Dritthersteller werden wohl mit Akkus höherer Kapazität kaum lange auf sich warten lassen. An dieser Stelle sei auch noch einmal darauf hingewiesen, dass sich die Kapazität von Akkus dieser Generation erhöht, je öfter man sie auflädt. Die volle Kapazität wird sich also noch entwickeln. Übrigens braucht man die neuen Akkus auch nicht mehr leerlaufen lassen. Man kann und sollte den Akku eines heutigen Smartphones durchaus jede Nacht nachladen. Die meisten Hersteller fordern explizit dazu auf.
Bedienung, Erste holprige Schritte
Nach der Aktivierung des Pre wird man zur Eingabe seiner Dateien aufgefordert. Hat man dies abgeschlossen, folgt eine kleine Tour über einige Funktion der Gesture Bar. Anschließend befindet man sich im Hauptbildschirm. Von hier aus hat man direkte Kontrolle über alle Funtionen und Einstellungen. Vor allem der schnelle Zugriff auf Funktionen wie WLAN, Bluetooth, den Flugzeugmodus und nähere Akkuinformationen über die Symbolleiste am oberen Rand sind bemerkenswert komfortabel gelöst, da sie sehr schnell und einfach zu erreichen sind, ohne weiter aufzutragen.
Allerdings muss man mit dem System erst einmal ein bisschen „warm werden“. Bis man die ersten Programme geöffnet, gewechselt, geschlossen und erneut geöffnet hat vergehen einige Minuten. Als Palmfreaks haben wir zu zweit teilweise ratlos vor Dialogfeldern gestanden und uns gefragt, wie man jetzt wieder zurück ins Hauptprogramm kommt. Nach einigem Üben sind die Funktionen jedoch alle gut zu erreichen, und im Grunde sind sie auch logisch aufgebaut. Das pre führt auch mit einem Video-Tutorial in die Grundgesten ein. Wer sich über Gesten informieren möchte, findet hier weitere Informationen, dort haben wir auch das (englische) Handbuch verlinkt.
Den guten alten Launcher erreicht man entweder über die Card-Ansicht (Drücken auf den Button) oder über den Quick Wave Launcher, den man per Geste auf den Bildschirm zaubert. In den Launcher lassen sich auch Links zu Kontakten und Websites ablegen.
Matthias' Fazit
Der allgemeine erste Eindruck des Systems fällt gemischt aus. Alle Funktionen sind schön implementiert und es macht einfach Spaß, das pre zu nutzen. Die Wege zu den Funktionen sind vor allem kurz und einfach zu erreichen. Hat man jedoch viele Tasks gleichzeitig geöffnet, merkt man wie auch bei anderen Telefonen die Wartezeit. Sie ist nicht hoch, aber vorhanden.
Hier geht es weiter: Unboxing der GSM Version