R.I.P. WebOs? HP stellt Smartphone Produktion ein

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  • Wie man mit solch einer schlechten Werbestrategie das Pre2 und Pre3 und dann auch noch das touchpad in den Markt tröpfeln lässt,
    muss man sich über nichts wundern, schon gar nicht die geringe Nachfrage.
    Wer kennt denn außer uns insidern WEBOS ???
    Wenn ich mich noch an die vollmundigen Ankündigungen im Fürhjahr erinnere .....
    Man kann nur hoffen, dass die Millarde, die HP für palm gegeben hat, sie dazu bewegt WEBOS weiterzuverkaufen und nicht einfach einzuschläfern.
    Gruß Claus

  • Naja... wenn man sich im Rückblick anschaut, was HP im vergangenen Jahr mit Palm angestellt hat... man kann nicht ernsthaft behaupten, daß jemals eine besondere Mühe erkennbar gewesen wäre, der Plattform tatsächlich zum Erfolg zu verhelfen.


    Meine Vermutungen:

    • Hurd kauft Palm Ende April 2010 aus eher abstrusen Gründen (er redete damals ja davon, daß die Smartphones völlig uninteressant für HP wären, und er die Geräte vor allem für die Image&Printing-Abteilung gekauft hätte... wozu auch immer die ein mobiles OS bräuchten... ist mir eh nie aufgegangen, wozu webOS in Druckern stecken soll)
    • Palm wird im Sommer 2010 unter HP gehängt, und es wird erstmal kein besonderes Geld reingepumpt, sondern es soll möglichst kostendeckend erstmal weiterlaufen, bis klar ist, was genau passieren soll.
    • Hurd fliegt - Anfang August 2010 - keine Genehmigungen für irgendwelche Investitionen in webOS
    • Apotheker kommt Oktober 2010 und muss sich erstmal ein Bild von HP und "seiner" Strategie machen
    • Apotheker wird in den folgenden 4-6 Monaten von vielen Seiten bombadiert und kriegt auch diverse Flausen in den Kopf gesetzt (HP wird "cooler" als Apple :rolleyes: )
    • Apotheker kriegt 2011 klare Rückmeldungen von Investoren und Berater... PC-Geschäft sieht schwierig aus... wenn da kein "großes Ding" in den nächsten Monaten passiert, weg damit
    • Apotheker gibt im Frühjahr 2011 nochmal die Anordnung, das Touchpad zum großen Konkurrenten zum iPad zu machen... glaubt aber längst nicht mehr dran und beginnt bereits mit Führung/Beratern über Abspaltung des gesamten Client-Bereich zu diskutieren... Ausdruck dessen, daß er tatsächlich wenig dran glaubt: Offenbar gibts kaum Gelder für umfangreiche PR für webOS, die ausserhalb des normalen PSG-Budgets liegen (PSG = PC/Laptop/Smartphone-Abteilung von HP... und die müssen nunmal auch reichlich PR für ihre anderen Geräte betreiben)
    • Apotheker hat sich entschieden - alles Richtung Dienstleistung/Enterprise ... alles andere, was keine echte Cash-Cow ist, fliegt raus


    Der Grund, wieso Apotheker keine Fantasie bzgl der Entwicklung der Hardware-Sparte hat, zeigt sich in seinem Lebenslauf - der Typ ist nunmal kein Mann der EDV-Branche, auch wenn er ne Weile bei SAP im Vertrieb gearbeitet hat. Der interessiert sich letztlich nicht im Detail für die Produkte... er versteht sie vermutlich nichtmal... der interessiert sich, wie die meisten BWLer, für Erfolg, Rendite, Umsatz... den ganzen BWL-Kram. Ob der HP, Toyota oder Fleurops leitet... das ist dem letztlich egal. Wieso zum Geier sollte so jemand anfangen, eine auf viele Jahre reichende Strategie zu entwickeln, ein schwieriges Marktumfeld mit zu gestalten... selbst wenn man dort teilweise noch Marktführer ist, aber eine Änderung ansteht, welche einen Bereich betrifft, wo man sich zwar eingekauft hat, aber zur Zeit nur minimale Nische ist? Apotheker kann eine Firma LEITEN... aber er kann keine echte, eigene, UNTERNEHMERISCHE Zielsetzung vorgeben. Oder anders gesagt: Er ist Manager, aber kein Unternehmer.


    Eigentlich war nix anderes zu erwarten... bzw... alles andere wäre sehr überraschend gewesen.


    edit: Der zuletzt gepostete Artikel von CoAstal bzgl der eher mauen Hardware ist auch eher eine Bestätigung, daß HP die richtige Entscheidung getroffen hat. Ich selber dachte eigentlich auch immer, daß ordentliches Hardware-Design und dann die Beauftragung des Baus bei einem chinesischen Hersteller keine große Herausforderung sein sollte. Allerdings... scheint es eben doch gar nicht so einfach zu sein. Palm hats in den vergangenen Jahren nicht auf die Reihe bekommen, und HP kriegt es zwar für die Bereiche einigermassen hin, wo sie seit langem dick im Geschäft sind (sagte da jemand "Compaq"?! ;) )... aber offenbar nicht im Smartphone-Bereich, der wohl auch andere Anforderungen hat - nämlich eine bestimmte, sehr hohe Effizienz und Ausgewogenheit hinsichtlich Grösse, Gewicht, Akkudauer und Leistung. Wenn ich mir dann die Laptops von HP anschaue... die sind alle im "normalen" 15"/17"-Bereich sicher ganz OK... aber es gibt von HP eigentlich KEINE Subnotebooks, die den Namen rechtfertigen (die Entwicklung des 2510p, welches ich hatte, zum 2530p, welches ich habe, zum 2540p und nun 2560p spricht Bände... die Geräte wurden immer dicker und schwerer - nicht leichter und dünner 8o ). Die netbooks sind dagegen ganz durchschnittliche Geräte im netbook-Bereich... auch hier nix, wo man sagen könnte, daß sich HP beim Hardware-Design Mühe gegeben hätte. Und die letzten Smartphones von HP VOR dem Kauf von Palm waren ja nun auch nicht gerad der Brüller... und auch hier vor allem eher klobig wirkende Smartphones... und wenn leicht/schlank, dann nur im Handy-Barren-90er-Retro-Look :pfeift:


    Von daher... passt die mangelnde Hardware-Entwicklung von Pre/Veer leider in das Gesamtbild von HP. Wenns etwas kritischer bzgl Grösse/Gewicht wird... dann KÖNNEN sie es einfach nicht... oder WOLLEN es evtl auch gar nicht können.


    Beim heutigen Markt, wo der äussere Charme eines Gerätes nunmal immer mehr Anteil an der Kaufentscheidung hat, muss man sich entscheiden: Entweder man fängt an, sich darum zu kümmern... oder man lässt es bleiben. HP lässt es nun bleiben bzw lagert den Bereich des Hardware-Designs für Endgeräte aus... letztlich auch aus dieser Sicht durchaus nachvollziehbar.


    Gruß
    Booth

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    7 Mal editiert, zuletzt von Booth ()

  • Laut diesem Artikel wurden damals rund 1500 Patente von Palm zu HP mitgenommen. In der Anzahl vielleicht nicht, aber in der Qualität doch "kriegsentscheidend".


    Auch wenn es mir persönlich nicht so sehr gefällt, aber Apple könnte durchaus zuschlagen. Apple muss ihre Kultprodukte auch pflegen und weiter entwickeln. Immer bessere Hardware alleine wird nicht reichen. So toll innovativ ist der Steve ja nicht gewesen, wie er immer wieder gerne von seinen Fans hingestellt wird. Smartphones gab es schon vor dem iPhone. Apps (oder damals Programme) gab es auch schon vor dem ersten iPhone. Mailen und ins Web konnte man auch schon vor dem iPhone. Der einzige geniale Masterplan, dies alles in einem schicken Gerät zu vereinen, u.a. auch weil die wachsende Bandbreite unterwegs es hergab. Respekt dazu, mehr aber auch nicht. Um den Weg zurückzufinden: Apple könnte zuschlagen und in einigen Monaten werden die ein oder anderen WebOS-Features (Alles was Apple derzeit nur halbgar hat: Benachrichtigungen, Synergy, echtes Multitasking, Touch-to-Share etc) nach und nach den Weg zu den Äpfel-Leuten finden inklusive großartiger Ankündigung vom schwarzen Gott persönlich... und alle werden jubeln, ja - der Steve hats erfunden. :augenzu:

  • [...] vor dem iPhone. Der einzige geniale Masterplan, dies alles in einem schicken Gerät zu vereinen

    Weder bin ich Apple-Freund noch will ich eine intensive iOS-Diskussion entfachen. Aber... es gibt einfach einen wesentlichen Bestandteil des Apple-Plans, den alle anderen NICHT hatten: Kompromißlose Ausrichtung auf einen fingerbedienbaren Touchscreen. Und auch wenn diese Innovation völlig selbstverständlich erscheint... und 2007 LÄNGST überfällig war... alle anderen haben sie erst umgesetzt, nachdem sie bei Apple abgeguckt haben. Traurig (für den Rest der Handy-Industrie), aber wahr.


    Ich halte es aber für extrem unwahrschenlich, daß Apple die HP-Patente aufkauft. Momentan wirkt diese Firma auf mich so dermassen... fixiert auf sich selber und deren Erfolge... (um nicht schlicht "arrogant" zu sagen) daß ich es für mich nicht so wirkt, als würden sie etwas woanders einkaufen, von dem sie glauben, daß sie es selber eh viel besser können.


    Ich hoffe da eher auf RIM oder einen Android-Hersteller, wenns darum geht, Palm-Patente/Konzepte einzukaufen. Könnte natürlich am Ende doch noch irgendein Hersteller einspringen, der es komplett mit webOS versuchen will. Müsste aber eher ein Smartphone-Underdog oder gar -Neuling sein, der dennoch keinen allzu großen Druck hat und es sich leiten kann, einfach mal schauen zu, wie weit er damit kommt - aber eigentlich ein anderes Kerngeschäft in der IT betreibt (eben sowas wie Amazon, Oracle, Facebook).


    Vielleicht... wird webOS aber auch einfach still bei HP begraben und die betreiben die Webdienste einfach noch 2-3 Jahre weiter, oder verteilen irgendwann einen Patch, damit die Rest-Geräte auch ohne Palm-Profil laufen.


    P.S. Danke für die Links zu den Artikeln zu den Palm-Patenten :)

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  • Meine Vermutungen:

    • Apotheker hat sich entschieden - alles Richtung Dienstleistung/Enterprise ... alles andere, was keine echte Cash-Cow ist, fliegt raus


    Der Grund, wieso Apotheker keine Fantasie bzgl der Entwicklung der Hardware-Sparte hat, zeigt sich in seinem Lebenslauf - der Typ ist nunmal kein Mann der EDV-Branche, auch wenn er ne Weile bei SAP im Vertrieb gearbeitet hat. Der interessiert sich letztlich nicht im Detail für die Produkte... er versteht sie vermutlich nichtmal... der interessiert sich, wie die meisten BWLer, für Erfolg, Rendite, Umsatz... den ganzen BWL-Kram. Ob der HP, Toyota oder Fleurops leitet... das ist dem letztlich egal. Wieso zum Geier sollte so jemand anfangen, eine auf viele Jahre reichende Strategie zu entwickeln, ein schwieriges Marktumfeld mit zu gestalten... selbst wenn man dort teilweise noch Marktführer ist, aber eine Änderung ansteht, welche einen Bereich betrifft, wo man sich zwar eingekauft hat, aber zur Zeit nur minimale Nische ist? Apotheker kann eine Firma LEITEN... aber er kann keine echte, eigene, UNTERNEHMERISCHE Zielsetzung vorgeben. Oder anders gesagt: Er ist Manager, aber kein Unternehmer.


    So. Ich bin ja auch Betriebswirt. Die Cash Cow ist ein Element aus der BCG-Matrix, und das ist genau der springende Punkt, wo ich HP nicht verstehe. webOS ist das typische Question Mark - niedriger Marktanteil bei hohem Marktwachstum. Demnach war die Frage: investieren oder eliminieren. Wie man bei einem so wichtigen Markt, in dem mit Sicherheit noch der ein oder andere Dollar zu machen ist, eliminieren kann, verstehe ich einfach nicht. Ja, es ist ein steiniger Weg, aber wenn keine Bereitschaft vorhanden ist, ein Risiko einzugehen (und dieses wäre bei HP weiß Gott nicht groß), wird man auch niemand gewinnen. Nunja. Dann schrumpft man den Laden lieber auf die Cash Cows zusammen und generiert kurzfristig Gewinne - davon hängt wohl seine Entlohnung ab. Langfristig wird das nix, dafür muss man auch mal neue Märkte angehen (okay, Cloud-Computing...) Komisch. Und dann so unkoordiniert. Echt seltsam. Man steckt nicht drin.

  • So, nachdem sich nun alle Experten der Wirtschaft und des Computings geäußert haben (outing), möchte ich als blutiger Laie auch mal was dazu sagen: HP hat von Anfang an gesagt, dass es nur am Betriebssystem WebOS interessiert sei. Nicht an den Geräten. Ich wollte es damals nicht glauben. Aber es ist genau so gekommen. HP ist also kein Freak-Verein. Die wussten, was sie wollen. Ich habe es allerdings nicht geglaubt (echt blöd).


    Unser lieber Logic hat über weite Strecken eine plausible Marktanalyse hingelegt. Die ist letztlich aufgegangen. Kompliment.


    HP ist kein Abiturienten-Treff, sondern ein Unternehmen, das mit Milliarden umgehen kann. Jetzt ziehen sie die Konsequenzen aus dem miserablen, aber romantisch vorgelegten, WebOS Hardware-Geschäft. Einsicht: gegen Apple gibt es keine Chance mehr (Logic lässt grüßen).


    Doch wer glaubt, dass WebOS weg vom Fenster ist, der irrt m.E. gewaltig. HP ist kein Idiotenverein. Die haben es probiert. Aber der Markt hat es nicht angenommen. Apple ist einfach unerreichbar. Sie sind (danke Logic) einfach zu spät dran. Zeit ist das Wichtigste. Das habe ich persönlich etwas sehr optimistisch gesehen. Schwamm drüber.


    WebOS wird überleben - mit HP und anderen Lizenznehmern. Das ist ziemlich sicher.


    Ich habe noch meinen PRE Minus (eigentlich 3 Stück) und bin sehr zufrieden . Ich habe auch noch einen T3 und einen TX. Die kann niemand ersetzen. Die behalte ich noch Jahre. Insofern ist mein WebOS Ausflug auch nicht so schnell zu Ende.


    Wie sagte George Harrison: "All things must pass." Er selber musste vor einigen Jahren gehen, WebOS geht vielleicht auch. Aber iOs wird auch gehen. Eines Tages.


    Ich bleibe bei WebOS, weil ich nicht mehr Ansprüche habe. Und ich glaube, viele werden das so ähnlich tun. Man kann Qualität nicht einfach wegwischen. Und in 10 Jahren weiß keiner mehr, von welcher Firma er etwas besitzt. Ist alles gemixt.


    Slubber

  • webOS ist das typische Question Mark - niedriger Marktanteil bei hohem Marktwachstum. Demnach war die Frage: investieren oder eliminieren.

    So weit, so richtig. Aber direkt im nächsten Satz kommt eine der vielen "Problemzonen" der BWL direkt zum tragen...

    Zitat

    Wie man bei einem so wichtigen Markt

    "WICHTIGER" Markt? Für wen, wieso und welcher genau? Eines der vielen Probleme der BWL zeigt sich hier: Die ständige Verknüpfung von höchst subjektiven Sichtweisen mit objektiven Sichtweisen. Die BWL bemüht sich, sachlich und objektiv zu klingen... sie KANN es aber gar nicht sein, da gewisse unternehmerische Entscheidungen IMMER subjektiv sind und sein müssen.


    Ob der Smartphone-Markt "wichtig" ist... kann man ohne Kontext schlicht nicht beantworten. Und in DIESEM Kontext hat gestern HP nun klar beantwortet, ob der Markt FÜR HP als Unternehmen wichtig ist... und die Antwort lautet ganz eindeutig: Nö... doch nicht. Sorry... haben uns geirrt ;)

    Zitat

    in dem mit Sicherheit noch der ein oder andere Dollar zu machen ist, eliminieren kann, verstehe ich einfach nicht

    Was gibt es daran nicht zu verstehen? HP entfernt sich vom Konsumentenmarkt und orientiert sich noch stärker am Großfirmen/Behörden-Markt.

    Zitat

    Dann schrumpft man den Laden lieber auf die Cash Cows zusammen und generiert kurzfristig Gewinne - davon hängt wohl seine Entlohnung ab. Langfristig wird das nix

    Nana - da hast Du dann Deine Hausaufgaben als BWLer eindeutig nicht gemacht, nämlich die inhaltliche Strategie dahingehend untersucht, wie das Fundament zZ aussieht. Und das Fundament des Großkundenbereichs (selbst ohne PCs) sieht ziemlich gut aus. Die eine Konsumenten-CashCow ist auch wiederum nur zu Hälfte eine CashCow, da im Imag/Printing-Bereich ebenfalls viel mit Großkunden verdient wird.


    Das Problem am PC-Geschäft ist aber eindeutg, daß man im Großkundenbereich nix mehr verdienen kann. Dort drücken die Auftraggeber die Preise runter, daß es echt nicht mehr lustig ist. Was meinst Du, wieso fast nirgends, ausser in ein paar Nischen, Macs rumstehen? Die sind viel zu teuer. Das hat letztlich auch Steve Jobs richtig erkannt, als er sich vor Jahren schon ganz deutlich davon distanziert hat, für Großkunden zu produzieren. Da muss man nämlich tatsächlich sich extrem auf den Kunden einlassen... im besser-preisigen Konsumentenbereich kannst Du das beinahe umdrehen, wenn Du es geschickt anstellst. Dieses Geschick Bedarf aber im Detail einer hohen Ausrichtung auf die wenigen Bedürfnisse für Konsumenten, die bereit sind etwas mehr zu zahlen. Gutes Design in vielen Details und ein schönes Gesamtkauferlebnis sind da auch wichtige Punkte. Wenn ein Konsument nach Hause kommt, und ein neues teures Etwas gekauft hat, soll ihm das was emotionales geben - er will sich damit toll fühlen. Im Großfirmen-Bereich soll es billig sein und für die Masse der Mitarbeiter ausreichend gut funktionieren und wenig Probleme machen und wenn es Probleme macht, soll der verdammte Lieferant die schnell lösen.

    Zitat

    dafür muss man auch mal neue Märkte angehen (okay, Cloud-Computing...) Komisch. Und dann so unkoordiniert. Echt seltsam. Man steckt nicht drin.


    "Cloud" ist kein neuer Markt. Es wird uns nur suggeriert. Daten steckten schon in den 70er Jahren in zentralen Systemen, als es noch gar keine schlauen PCs, sondern nur dumme Terminals gab. Daß die schlauen Clients nun so verbreitet sind, daß zentrale Systeme allein zur Synchronhaltung nötig sind, ist eigentlich eine logische Entwicklung - und im Firmenumfeld letztlich auch überhaupt nix neues - Arbeitsprozesse werden da seit Jahrzehnten an Teams ausgerichtet, wo Verfügbarkeit von Daten durch Abspeicherung im Netz völlig normal ist. Der einzige Unterschied der aktuellen "Cloud" ist halt, daß sogar mittlerweile jeder einzelne Mensch mehrere Maschinen hat, sodaß eine zentrale Datenablage nötig ist. "Cloud" ist einfach nur ein neues Wort für das klassische Client/Server-Konzept - mit ein paar leichten Verschiedungen in der einen oder anderen Ecke.


    Daß die PCs aussterben, ist ja auch son Kokolores, der momentan gerne durch die Medien geistert. Steve Jobs pupst, und alle hören hin - so kommts mir manchmal vor. Natürlich werden PCs teilweise durch Geräte in anderen Formfaktoren ersetzt oder ergänzt. Das erwarten viele technisch interessierte Leute schon seit den 90ern (erinnert sich jemand an "Thin Clients"?). Und es ist eigentlich ÜBERFÄLLIG, daß die moderne IT-Technik im mobilen Einsatz verstärkt ankommt. Es wird aber auch in Zukunft hunderttausende von Standard-Büroarbeitplätzen geben... die Leute da werden kaum Tablets auf ihrem Schoß balancieren ;) - aber in dem Umfang, wie der PC momentan verbreitet ist, wird er es in Zukunft nicht mehr sein. Umgekehrt... kommen riesige neue Märkte hinzu, da hoffentlich die 4-5 Mrd Menschen, die wir Industrienationen in den vergangenen 50-100 Jahren vollkommen abgehängt haben, nachrücken. Nur werden die ganz sicher nicht die Preise für Computer-Ausstattung und Support bezahlen, wie "wir" in den 90ern. Die 90er sind doch in dieser Hinsicht endgültig vorbei.


    Die Frage, die sich HP schon ganz richtig stellt: Wie kann man mit PCs/Laptops/Smartphones Marge erzielen? Und... wollen wir das wirklich... oder wollen wir doch andere Standbeine fokussieren? Die Antwort wurde gestern gegeben... und sie ist durchaus nachvollziehbar. Ob HP diesen Schwenk so erfolgreich hinbekommt, wie damals IBM wird sich zeigen. Unverständlich ist er nicht, wenn man sich etwas intensiver mit HP auseinandersetzt.

    Psion 3c -> Psion 5 -> Psion 5mx pro -> m505 -> T3 + iPaq 2210 -> Hagenuk S200 -> Treo 650 -> iPaq 514 -> Samsung i600 -> iPaq 914c -> Vivaz Pro -> Pixi Plus -> Pre 3 -> Xperia Pro + Ray

  • Das Leben geht weiter (P.S. ich finde mein neues Iphone echt geil, soviel tolle Apps, kein Plastik.... traut euch nach vorn zu schauen, klammert nicht an alten Ideen.)
    Tschüß Nexave-Forum


    Du schreibst doch selbst "Nexave-Forum" nicht Webos-Forum, da scheintst Du nie runtergescrollt zu haben.....weiter unter gibt´s doch schon lange auch andere Themen. Aber mei...Pfüat Gott :oh-je:

  • Doch wer glaubt, dass WebOS weg vom Fenster ist, der irrt m.E. gewaltig. HP ist kein Idiotenverein. Die haben es probiert. Aber der Markt hat es nicht angenommen. Apple ist einfach unerreichbar. Sie sind (danke Logic) einfach zu spät dran. Zeit ist das Wichtigste. Das habe ich persönlich etwas sehr optimistisch gesehen. Schwamm drüber.


    WebOS wird überleben - mit HP und anderen Lizenznehmern. Das ist ziemlich sicher.


    Slubber, da muss ich Dir widersprechen. HP hat nichts probiert. Ohne Marketing nach weniger als 2 Monaten festzustellen, dass man immer noch nicht Marktführer ist, bedeutet nicht, dass sie es probiert haben. Vielmehr ist webOS als ein Teil von HP mit auf's Abstellgleis geschickt worden. Der Markt hatte nie eine Chance das Produkt anzunehmen. Das interessante an webOS ist für HP das Patentportfolio und nicht das OS, das ist für uns interessant...

  • "WICHTIGER" Markt? Für wen, wieso und welcher genau? Eines der vielen Probleme der BWL zeigt sich hier: Die ständige Verknüpfung von höchst subjektiven Sichtweisen mit objektiven Sichtweisen. Die BWL bemüht sich, sachlich und objektiv zu klingen... sie KANN es aber gar nicht sein, da gewisse unternehmerische Entscheidungen IMMER subjektiv sind und sein müssen.


    Gut, wichtig ist in der Tat meine subjektive Meinung. Dennoch immer noch ein Wachstumsmarkt mit wahnsinnigen Zuwachsraten. Was die letzten Jahre im Smartphone-Sektor abging - wow. Wenn da nicht noch was zu holen ist, dann weiß ich auch nicht.

    Zitat

    Nana - da hast Du dann Deine Hausaufgaben als BWLer eindeutig nicht gemacht, nämlich die inhaltliche Strategie dahingehend untersucht, wie das Fundament zZ aussieht. Und das Fundament des Großkundenbereichs (selbst ohne PCs) sieht ziemlich gut aus. Die eine Konsumenten-CashCow ist auch wiederum nur zu Hälfte eine CashCow, da im Imag/Printing-Bereich ebenfalls viel mit Großkunden verdient wird.


    Wir sind selber Großkunde bei HP - und was wir da für Projektpreise bekommen, da mag ich kaum drüber reden. Verdienen tut HP an uns mit Sicherheit nicht viel...

    Zitat


    "Cloud" ist kein neuer Markt. Es wird uns nur suggeriert. Daten steckten schon in den 70er Jahren in zentralen Systemen, als es noch gar keine schlauen PCs, sondern nur dumme Terminals gab. Daß die schlauen Clients nun so verbreitet sind, daß zentrale Systeme allein zur Synchronhaltung nötig sind, ist eigentlich eine logische Entwicklung - und im Firmenumfeld letztlich auch überhaupt nix neues - Arbeitsprozesse werden da seit Jahrzehnten an Teams ausgerichtet, wo Verfügbarkeit von Daten durch Abspeicherung im Netz völlig normal ist. Der einzige Unterschied der aktuellen "Cloud" ist halt, daß sogar mittlerweile jeder einzelne Mensch mehrere Maschinen hat, sodaß eine zentrale Datenablage nötig ist. "Cloud" ist einfach nur ein neues Wort für das klassische Client/Server-Konzept - mit ein paar leichten Verschiedungen in der einen oder anderen Ecke.


    Exakt. Mit der Anbindung an's Internet. Ich habe wirklich Hoffnung in HP und das Touchpad gesteckt. Welches Pad ist heute schon unternehmenskompatibel? Android? Ipad? Ohne zentrale Verwaltung - niemals. HP hätte da eine Nische ausfüllen können. Leider nicht umgesetzt. Wenn ich unseren Kunden zum Playbook rate, lachen sie mich doch aus. Android ist noch nicht so weit. iPads kann man nicht sauber zentral administrieren / updaten. Und ich denke nicht, dass wir der einzige Unternehmenskunde sind, der solche Probleme hat


    Zitat

    Die Frage, die sich HP schon ganz richtig stellt: Wie kann man mit PCs/Laptops/Smartphones Marge erzielen? Und... wollen wir das wirklich... oder wollen wir doch andere Standbeine fokussieren? Die Antwort wurde gestern gegeben... und sie ist durchaus nachvollziehbar. Ob HP diesen Schwenk so erfolgreich hinbekommt, wie damals IBM wird sich zeigen. Unverständlich ist er nicht, wenn man sich etwas intensiver mit HP auseinandersetzt.


    Ja, da mag man durchaus unterschiedlicher Ansicht sein. Der Markt hat geantwortet, -20% sind eine Hausnummer.


    Bitte versteh' mich nicht falsch. Ich kann durchaus nachvollziehen, dass webOS ein wirklich risikobehaftetes Unterfangen gewesen wäre. Aber so schießt der Apotheker ein wenig über's Ziel hinaus. Die PC-Sparte abstoßen zu wollen ist durchaus gewagt. webOS ist da im Grunde nur Kollateralschaden und nicht zentraler Punkt, wie es hier dargestellt wird. Schade ist es dennoch.


    Edit: ich hab' zu viel Rotwein im Kopf. Morgen korrigiere ich die Rechtschreibfehler, versprochen :)

  • Der einzige Unterschied der aktuellen "Cloud" ist halt, daß sogar mittlerweile jeder einzelne Mensch mehrere Maschinen hat, sodaß eine zentrale Datenablage nötig ist. "Cloud" ist einfach nur ein neues Wort für das klassische Client/Server-Konzept - mit ein paar leichten Verschiedungen in der einen oder anderen Ecke.

    Client/Server ist das PRinzip, nach dem PRogramme kommunizieren. DAs reicht nicht, um Cloud aus Anwendersicht zu definieren. Bis vor ein paar Jahren stand Cloud noch als Synonym für Anwendungen im Browser, z.B. Salesforce...


    Slubber, da muss ich Dir widersprechen. HP hat nichts probiert. Ohne Marketing nach weniger als 2 Monaten festzustellen, dass man immer noch nicht Marktführer ist, bedeutet nicht, dass sie es probiert haben. Vielmehr ist webOS als ein Teil von HP mit auf's Abstellgleis geschickt worden. Der Markt hatte nie eine Chance das Produkt anzunehmen.

    Ein klitzekleines bisschen Schuld trägt wohl auch die Palm-Business-Unit. Die arbeitete deutlich langsamer als die Konkurrenz und lieferten trotzdem ein Tablet mit peinlichen Aussetzern und Software-Fehlern. Erst ein öffentlicher Appell Rubensteins an seine Leute führte dazu, dass dies innerhalb von 3 Wochen per Update behoben wurde. Welchen Eindruck hat das wohl auf die HP-Führung gemacht?


    WebOS wird überleben - mit HP und anderen Lizenznehmern. Das ist ziemlich sicher.

    Aber nur, wenn die alte Palm-Abteilung endlich aufgelöst und neu strukturiert wird. Entlassungen sind ja schon angekündigt. Palm muss endlich *richtig* sterben, bevor webOS evtl. wiederaufleben kann. :)


    Welches Pad ist heute schon unternehmenskompatibel?


    Das Cisco Cius

  • Hätte HP es wirklich ernst gemeint mit eigenen Smartphones und Tabletts, dann hätten sie sie zunächst - d.h. in der ersten Generation - zu deutlich günstigeren Preisen auf den Markt bringen müssen. Nur so hätten sie ernsthaft eine breite Basis gewinnen können. IMHO

  • Ich habe wirklich Hoffnung in HP und das Touchpad gesteckt. Welches Pad ist heute schon unternehmenskompatibel? Android? Ipad? Ohne zentrale Verwaltung - niemals. HP hätte da eine Nische ausfüllen können.

    Ach menno... ich möcht doch auch am liebsten rumjammern, weil ich GENAU DAS vor einem Jahr geschrieben und gedacht habe... ich habe ne Menge Potential und Chancen gesehen. Das Schlmme ist... daß ich (und Du ja auch und viele andere auch) die noch immer sehen.

    Zitat

    Leider nicht umgesetzt

    Und darauf kommts an. Und jetzt heisst es nicht nur "nicht umgesetzt", sondern auch "wollen wir gar nicht". WOLLEN! Das ist das entscheidende Wort. Die Unternehmensleitung von HP WILL halt einfach nicht. Und ich setze bewusst kein "mehr" dahinter. Wenn ich mir die ganzen 15,5 Monate nach der Ankündigung des Palm-Kaufs anschaue... bis auf Geschwätz gibt es KEINEN Grund, der sich in Handlungen zeigt, wieso ich glauben sollte, daß HP jemals wirklich "gewollt" hätte. Lag sicher auch mit an der Änderung in der Chef-Etage. Aber... so wie ich Mark Hurd einschäte... wär es bei dem auch nicht viel anders gekommen.

    Zitat

    Ja, da mag man durchaus unterschiedlicher Ansicht sein. Der Markt hat geantwortet, -20% sind eine Hausnummer.

    Ach herrje... Spontan-Reaktionen der Börse sind für mich nicht rational-fundierter als ein Reflex eines beliebigen Säugetieres ;) ... vor allem, bei der aktuellen, lustigen Achterbahnfahrt an den Börsen.


    Wie der Kapitalmarkt wirklich mit der Strategieumsetzung zufrieden sein wird, sieht man dann in den nächsten 6/12/18 Monaten...

    Zitat

    Bitte versteh' mich nicht falsch. Ich kann durchaus nachvollziehen, dass webOS ein wirklich risikobehaftetes Unterfangen gewesen wäre. Aber so schießt der Apotheker ein wenig über's Ziel hinaus. Die PC-Sparte abstoßen zu wollen ist durchaus gewagt. webOS ist da im Grunde nur Kollateralschaden und nicht zentraler Punkt, wie es hier dargestellt wird. Schade ist es dennoch.

    Der Witz bei der Sache ist, daß die Abstoßung der PC-Sparte für mich eben NICHT gewagt erscheint. Auf mich wirkt es, wie der popeligste, langweiligste und relativ sicherste Zug, den HP machen konnte. Halt das Abstossen des Bereiches, wo neue Innovationen, neue Anstrengungen, wirklich frische Ideen gebraucht würden, damit man in 10 Jahren damit auch noch richtig Geld verdienen kann. Eben... echtes Unternehmertum. Stattdessen besinnt man sich auf den Geschäftsbereich, wo HP ganz sicher die nächsten 10-20 Jahre (und evtl noch lange darüber hinaus) ordentlich klar kommt, da IT- und Business Process Outsoucing nach wie vor auf der Agenda von sehr, sehr vielen Konzernen und Behörden steht.

    Psion 3c -> Psion 5 -> Psion 5mx pro -> m505 -> T3 + iPaq 2210 -> Hagenuk S200 -> Treo 650 -> iPaq 514 -> Samsung i600 -> iPaq 914c -> Vivaz Pro -> Pixi Plus -> Pre 3 -> Xperia Pro + Ray

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    • Apotheker kriegt 2011 klare Rückmeldungen von Investoren und Berater... PC-Geschäft sieht schwierig aus... wenn da kein "großes Ding" in den nächsten Monaten passiert, weg damit


    Das ist ja eigentlich das Faszinierende daran. Viel interessanter als das "Randgruppengeschäft WebOS" ist ja die Tatsache, dass HP im PC Geschäft führend war! Speziell bei den Notebooks gabs keinen der mehr abgesetzt hat in den letzten Jahren! Also von "keine Cashcow" kann man hier nicht reden, es sei denn sie haben wesentlich mehr in die Produktion gesteckt als sie Umsatz hatten und das glaub ich mal nicht.



    Der Grund, wieso Apotheker keine Fantasie bzgl der Entwicklung der Hardware-Sparte hat, zeigt sich in seinem Lebenslauf - der Typ ist nunmal kein Mann der EDV-Branche, auch wenn er ne Weile bei SAP im Vertrieb gearbeitet hat. Der interessiert sich letztlich nicht im Detail für die Produkte... er versteht sie vermutlich nichtmal... der interessiert sich, wie die meisten BWLer, für Erfolg, Rendite, Umsatz... den ganzen BWL-Kram. Ob der HP, Toyota oder Fleurops leitet... das ist dem letztlich egal. Wieso zum Geier sollte so jemand anfangen, eine auf viele Jahre reichende Strategie zu entwickeln, ein schwieriges Marktumfeld mit zu gestalten... selbst wenn man dort teilweise noch Marktführer ist, aber eine Änderung ansteht, welche einen Bereich betrifft, wo man sich zwar eingekauft hat, aber zur Zeit nur minimale Nische ist? Apotheker kann eine Firma LEITEN... aber er kann keine echte, eigene, UNTERNEHMERISCHE Zielsetzung vorgeben. Oder anders gesagt: Er ist Manager, aber kein Unternehmer.


    /sign zu 100%. Solche Managertypen, ohne Gespür für Markt und Produkte reißen momentan eh überall die Konzerne runter. Sie sind für jeglichen wirtschaftlichen Erfolg zu 100% entbehrlich.


    Aus diesem Gesichtspunkt verstehe ich natürlich auch Leo's Ankündigung à là "WebOS ist tot", während WebOS eigentlich ja weiter entwickelt werden sollte und in Wirklichkeit nach Hardwareproduzenten als Lizenznehmer sucht. Der gute "Leo der Looser" wie ich ihn nenne, hat das wohl nicht gerafft, sonst wäre er nicht so überaus dämlich gewesen so eine idiotische Ansage zu machen, bevor man einen Lizenznehmer hat.
    Denn das wäre die RICHTIGE Art gewesen das zu tun: erst mal um einen Lizenznehmer XY umsehen und wenn man ihn hat, kann man immernoch sagen: Leute, wir machen keine Geräte mehr, das macht jetzt XY und vielleicht bald auch andere Produzenten.
    Dann wäre auch die Community nicht erneut erschüttert, dann würden auch die paar übrigen WebOS Entwickler nicht weglaufen und dann würde man auch nicht hektisch Emails an die Community und die Developer schicken müssen um sie zu beruhigen.


    Ich bin fast schadenfroh darüber, dass die HP Aktie um 20% gefallen ist. Normalerweise sollte Leo's Kopf nun schon am Schaffott ruhen.


    :thumbdown:

    ---
    Dieser Beitrag spiegelt meine persönlichen Meinungen und Erfahrungen wider und nicht notwendigerweise die der Forenbetreiber.

  • Viel interessanter als das "Randgruppengeschäft WebOS" ist ja die Tatsache, dass HP im PC Geschäft führend war! Speziell bei den Notebooks gabs keinen der mehr abgesetzt hat in den letzten Jahren! Also von "keine Cashcow" kann man hier nicht reden, es sei denn sie haben wesentlich mehr in die Produktion gesteckt als sie Umsatz hatten und das glaub ich mal nicht.

    Allerdings sind die Renditezahlen für ein börsennotiertes Unternehmen in diesem Bereich seit Jahren suboptimal mit Renditen von maximal 5%. Und das gemeine an der aktuellen Situation: Ein erheblicher Teil der Gewinne kam in den letzten Jahren im Privatsektor zu Stande, wo HP am meisten gleichzeitig an Umsätze verliert. Im Geschäftssektor verdient man an normalen PCs eigentlich gar nix mehr... nur noch an Workstations. In der Vergangenheit hat man im Business-Bereich noch einigermassen an den Laptops verdient, was in den letzten Jahren auch stark abgenommen hat.


    Das Problem im PC-Markt für HP sind ganz klar die Aussichten. Aber im Gegensatz zu den reinen Zahlenumdrehern ist mir klar, daß die Aussichten immer auch vom eigenen Handeln abhängen. Wenn HP im PC-Bereich nicht neue Wege geht, wirds da in einigen Jahren definitiv rote Zahlen geben. Aber... genau da kommt Volker Pispers ins Spiel ;) ... der regt sich immer so herrlich schön über Prognosen auf, die von Wirtschaftsanalysten erstellt werden.


    Er sagte mal sinngemäß "dat is genauso, wie wenn son Prognose-Fuzzi Ihnen zusieht, wie Sie im Restaurant einen Teller Suppe mampfen, und Ihnen dann ausrechnet, wieviel Suppe Sie in den nächsten 50 Jahren essen werden. Daß Sie, als der Typ schon gegangen ist, den Löffel mit verzogenem Gesicht an die Seite gelegt haben, und sagten "bäh - sonne Suppe ess ich nie wieder"... das kriegt der Typ nicht mehr mit. Aber auf Grund der Prognose dieses Analysten macht unsere Bundesregierung dann Bestellungen für die nächsten Jahrzehnte, und SIE UND ICH dürfen den Mist dann auslöffeln" ;)


    Tatsache ist: Wenn HP im PC/Notebook/Tablet/Smartphone-Bereich längerfristig gut dabei sein will, müssen sie EINIGES ändern. webOS wäre eine klasse Ausgangsbasis dafür. Es gäbe noch viele andere Dinge, die angepackt werden müssten. POTENTIAL wäre definitiv da, denn die Firma hat eindeutig Kohle umliegen, sie hat bereits eine große Vertriebsstruktur und ist als Marktführer insgesamt dick im Markt drin. Sie müssten "nur" unternehmerisches Risiko zeigen, und neue Wege ausprobieren. Und genau DAS wollen sie offenbar nicht. Bzw... die Leute, denen Apotheker gegenüber Rede und Antwort stellen muss, werden uns in den nächsten Monaten zeigen, ob sie es evtl doch wollen... oder tatsächlich nicht.

    Psion 3c -> Psion 5 -> Psion 5mx pro -> m505 -> T3 + iPaq 2210 -> Hagenuk S200 -> Treo 650 -> iPaq 514 -> Samsung i600 -> iPaq 914c -> Vivaz Pro -> Pixi Plus -> Pre 3 -> Xperia Pro + Ray

  • Zumal der Name "HP webOS" auch ganz cool klingt und durchaus ein innovationsfähiges Image demonstriert. Ich kann mir vorstellen, dass auch Großunternehmen auf der Image-Schiene beeindruckt werden wollen.


    Für mich wird HP immer die Firma bleiben, die den Laserjet 4 gebaut hat. Super Teil.

  • bleibt nur die hoffnung das samsung oder htc palm/webos sich aneignen und nicht lizenzieren...wobei auch das wohl zur not gehen würde. denke als opensource hätte webos definitiv keine chance. wo bitte soll man es aufspielen? welche hardware ginge dafür überhaupt? dann der aufwand! bis auf paar freaks würde sich das keiner antun...die weiterentwicklung wäre wohl weit weg von gut und böse...von app entwicklern ganz zu schweigen!


    OpenSource und Lizensierung wäre sicher möglich. Google macht mit Android ja auch nichts anderes. Android ist ebenfalls OpenSource (nur die 3er Version ist noch nicht zu bekommen) und es gibt Builds für verschiedene Geräte. Dazu komme ich aber unten noch einmal.
    Man sollte WebOS auch nicht als "komplettes Betriebssystem" ansehen...denn wie den meisten hier klar sein dürfte ist es ein Linux, das auf den Geräten läuft. Das ist das eigentliche Betriebssystem.
    Das webOS ist nur die grafische Oberfläche mit ein paar Diensten darunter.


    Zur Frage wo webOS drauf laufen würde (wenn z.B. OpenSource):
    Im Grunde überall wo auch ein Linux läuft. Bei den hardwarenahen Teilen gibt es sicher die eine oder andere Hürde. Hier ist es speziell die Verbindung der webOS Oberfläche zu den Grafiktreibern und damit zur beschleunigten Grafikausgabe....da hatte ja selbst Palm und auch HP das eine oder andere Problem (webOS 3.0 ruckelt und ist träge...ein paar Verbesserungen gab es scheinbar beim Update auf die v3.02.xxx für das Touchpad).
    Bisher wurden von den webOS Geräten entweder ARM basierte CPUs von TI oder Qualcomm eingesetzt.


    Ich habe mir mal die Mühe gemacht die Details rauszusuchen:

    • Pre ("Minus")/Pre Plus = TI OMAP 3430 Prozessor - 500 MHz ("underclocked") ==> Single Core ARM Cortex A8 CPU Kern + integriertem PowerVR SGX 530 3D-Beschleuniger
    • Pixi/Pixi Plus = Qualcomm MSM7627 Prozessor - 600 MHz Hauptprozessor + 400 MHz Modem-Prozessor ==> Single Core ARM v6 (ARM1136EJ-S = Vorgänger der Cortex A8/A9 Serie und damit deutlich langsamer) + integriertem 3D-Beschleuniger @300 MHz (Details sonst weitgehend unbekannt...es wird zwar OpenGL 2.0 genannt aber wird wohl eher OpenGL ES 2.0 sein)
    • Pre 2 = TI OMAP 3630 Prozessor - 1,00 GHz ==> Single Core ARM Cortex A8 CPU Kern + integriertem PowerVR SGX 530 3D-Beschleuniger
    • Pre 3 = Qualcomm Snapdragon MSM8x55 (MSM8255 bzw. MSM8655) Prozessor - 1,40 GHz ==> Single Core ARM Cortex A8 CPU Kern + integriertem Adreno 205 3D-Beschleuniger
    • Touchpad = Qualcomm Snapdragon APQ8060 Prozessor - 1,20 GHz ==> Dual Core ARM Cortex A8 oder A9 (ist leider nicht ganz klar - http://www.qualcomm.de/documen…apq8060-product-brief.pdf) + integriertem Adreno 220 3D-Beschleuniger


    webOS muss ja auch nicht nur auf einem Telefon oder Tablet laufen, wobei es natürlich dafür optimiert ist (Bedienung)...


    Hier ARM-basierte "Entwickler-" Boards die man kaufen kann und wo ein reines Linux sowie Android drauf laufen
    Die beiden folgenden Boards gibt es z.B. hier mit wechselnder Verfügbarkeit wegen relativ geringer Produktionsstückzahlen: http://www.watterott.com/
    Weiteres findet sich auf auf den im folgenden angegebenen Seiten.


    PandaBoard - http://pandaboard.org/content/platform

    • 1 GHz Dual-Core OMAP4 von TI mit ARM Cortex A9 Kern
    • 1 GB RAM
    • 2xUSB 2.0
    • 100 MBit LAN
    • WLAN
    • Bluetooth 2.1
    • SGX540 3D Beschleuniger
    • HDMI/DVI Ausgang
    • Stereo in/out
    • SD-Card Slot
    • Abmessungen: 11,5x10,2 cm groß (kleiner als eine CD-Hülle)
    • Verbrauch: ~6W (habe jetzt ein besseres Messgerät...das alte hat selbst mit 4W zugeschlagen und somit das Ergebnis verfälscht, denn damit waren es 9-11W) mit dem auch für das BeagleBoard empfohlenen 4A Netzteil, das es aber seit Jahresanfang nicht mehr gibt - eine Alternative ist im OMAPpedia Wiki gelistet: http://omappedia.org/wiki/Pand…_use_with_a_PandaBoard.3F)


    BeagleBoard-xM - http://beagleboard.org/hardware-xM

    • 1 GHz Single-Core DM3730 von TI mit ARM Cortex A8 Kern
    • 512 MB RAM
    • SGXxxx 3D Beschleuniger
    • 4xUSB 2.0
    • 100 MBit LAN
    • DVI/S-Video Ausgang
    • microSD Slot
    • Abmessungen: 8,3x8,3 cm


    SKY-S9500-ULP-Cxx (xx = Revision number?) aka 'Snowball' - http://www.calao-systems.com/articles.php?lng=en&pg=6186

    • 1 GHz ST-Ericsson Nova A9500 ARM Cortex-A9 processer (Dual-Core; siehe http://igloocommunity.org/)
    • Mali-400 3D Beschleuniger
    • 1 GB of RAM
    • HDMI out
    • 10/100 MBit LAN
    • WLAN
    • BT
    • MicroSD Cardreader slot
    • und so weiter
    • ist etwas kleiner als das Pandaboard


    Es gibt noch weitere -- auch von Qualcomm -- aber die sind nicht so wirklich "endbenutzerfreundlich": http://forum.xbmc.org/showpost.php?p=816910&postcount=497
    Die oben genannten Boards können auch XBMC zu Mediaplayern aufgewertet werden, aber hier wird noch fleissig entwickelt:
    http://forum.xbmc.org/showthread.php?t=35139&page=50

  • So. Ich bin ja auch Betriebswirt. Die Cash Cow ist ein Element aus der BCG-Matrix, und das ist genau der springende Punkt, wo ich HP nicht verstehe. webOS ist das typische Question Mark - niedriger Marktanteil bei hohem Marktwachstum. Demnach war die Frage: investieren oder eliminieren. Wie man bei einem so wichtigen Markt, in dem mit Sicherheit noch der ein oder andere Dollar zu machen ist, eliminieren kann, verstehe ich einfach nicht. Ja, es ist ein steiniger Weg, aber wenn keine Bereitschaft vorhanden ist, ein Risiko einzugehen (und dieses wäre bei HP weiß Gott nicht groß), wird man auch niemand gewinnen. Nunja. Dann schrumpft man den Laden lieber auf die Cash Cows zusammen und generiert kurzfristig Gewinne - davon hängt wohl seine Entlohnung ab. Langfristig wird das nix, dafür muss man auch mal neue Märkte angehen (okay, Cloud-Computing...) Komisch. Und dann so unkoordiniert. Echt seltsam. Man steckt nicht drin.

    Das lernt man in der 1. Stunde BWL: Man braucht Produkte mit Potential um die zu Cash Cows zu machen, da selbige eben nicht für immer funktionieren. Vielleicht hat der gute Leo da ja gepennt.