Spracherkennungssoftware für PC/Mac ohne Internetanschluss

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  • Hallo,


    benutzt von Euch jemand dieses famose Dragon Naturally Speaking für PC oder Mac? Falls ja, kurzer Kommentar wäre hilfreich. Wie das Ding in echt läuft. Es wird nämlich langsam Zeit, das Tippen zu reduzieren.


    Slubber

  • Es ist hilfreich für massenhaftes Diktieren ohne Zwang zur Druckreife. Das System erkennt nur Wörter, keine Sätze, versteht im Prinzip nicht, was man sagt, nur wie man es sagt.


    Ich nutze es für das Verschriften von Tonbandprotokollen. Ich lasse die Aufnahme laufen, höre zu und spreche den Text dann ins Mikrofon. Der wird dann sofort in Text gewandelt. Spracherkennung ist sehr hoch. Ich würde mal sagen: so 95 - 98 Prozent. Doch das ist mit Vorsicht zu genießen. Je deutlicher man spricht, desto höher die Nich-Fehler-Quote. Schnelles Sprechen bedeutet unklarer sprechen. Dann steigt die Fehlerquote. Das Problem dabei: man kann mit einem gewissen Zeitabstand zwischen Diktieren und Korrigieren nicht mehr erraten, wie das richtige Wort gewesen wäre, weil das System nicht "denkt". Es vergleicht nur ein phonetisches Ereignis (Aussprache) mit einem gespeicherten Wort. Wenn das Wort nicht im Sprachschatz des Rechners drin ist, ersetzt das Programm dieses Wort durch ein anderes, was überhaupt keinen Sinn macht. Deshalb muss man dem Programm so viele Wörter beibringen wie es nur geht. Von Hause aus hat es etwa 180.000 Wörter. Das klingt nach viel, ist aber doch noch recht wenig, weil jedes Wort in seinen grammatikalischen Variationen gespeichert sein muss. Zum Beispiel: gut, guten, gute, gutes, guter….. Dann sind diese 180.000 Wörter schnell verbraucht.


    Vor allem wenn man englische Wörter in seinen Texten verwendet (also in deutschen Texten) fangen die Probleme an. Das Spracherkennungsprogramm Deutsch erkennt so gut wie keine englischen Wörter außer ein paar alltäglichen wie Download, Event usw. Da ich jedoch viele englische Wörter mit diktieren muss, bremst mich das Programm enorm aus. Ich muss Ihm jedes englische Wort einzeln beibringen. Dazu braucht man Zeit und Nerven. Denn das Programm reagiert auch für englische Wörter nur auf die deutsche Phonetik. Der Begriff TRACK-OUT muss in der Eingabemaske des Programms folgendermaßen geschrieben werden: truäck aut. Der englische Begriff JUMP-CUT muss in der Eingabemaske des Trainingsprogramms geschrieben werden: dschamp katt. Es ist also nicht einfach, dem Programm Fremdwörter beizubringen. Man muss die Wörter quasi phonetisch sezieren. Und im englischen gibt es viele Vokale und Konsonanten, die es im deutschen in der Form nicht gibt. Ich habe inzwischen etwa 600 Wörter ein trainiert. Damit kann ich einigermaßen leben.


    Wenn man mit dem Programm arbeitet ist von Vorteil, dass man sich jedes Wort einzeln überlegen kann, d.h. man kann Pause machen, so oft man will. Bei Siri von APPLE ( das Programm versteht hier RTL) ist das anders. Dadurch kann man mit DragonDictate sich reiflich überlegen, bevor man etwas sagt, ohne unter Zeitdruck zustehen. Ich schreibe zum Beispiel diesen Text hier nicht von Hand, sondern ich diktiere ihn direkt in die Eingabemaske von Nexave. Solange ich nur deutsch rede, passieren so gut wie keine Fehler. Ich würde sagen, dass rund 99 % dessen was ich sage richtig erkannt werden. Aber sobald ich Fremdwörter einbaue, die nicht geläufig sind, muss ich von Hand das Wort schreiben. Dennoch ist es sehr angenehm, im Bett zu liegen und dem Laptop Texte zu diktieren, anstatt mit zehn Fingern sie einzugeben.


    Ich glaube nicht, dass ich durch das Diktierprogramm viel Zeit spare. Aber ich spare mir viel Tipparbeit. Das Programm lohnt sich also, wenn man sehr viel Text zu Papier bringen will. manchmal klappt es mit der Groß- und Kleinschreibung nicht so gut. Aber das kann man in einer Korrektur-Session beheben.


    Fazit: wer sehr viel Text produzieren muss, ist mit dem Programm recht gut bedient. Ich hatte vor zehn Jahren schon einmal ein solches Programm gekauft und versucht zum laufen zu bringen. Ich bin damals fast verzweifelt. Das war reine Schikane. Heute hingegen ist die Technik so weit, dass man einigermaßen flüssig Text eingeben kann. Ich habe diesen Text hier bisher diktiert, und nur wenige Fehler regieren müssen, die vor allem darin bestehen dass das Programm das Wort nicht kannte. das Wort „Session" (Englisch) wurde als "16" erkannt. Wenn man das nach einer halben Stunde korrigieren will, weiß man oft nicht mehr was damit gemeint war. Man muss also fleißig Wörter ein trainieren. Das nimmt Zeit, zahlt sich aber auf lange Sicht aus.


    Ich kann das Programm Leuten wie mir nur empfehlen. Ach ja: eines ändert sich, wenn man diktiert anstatt schreibt. Man muss die Satzzeichen gleich richtig mit sprechen. Das ist man aber nicht gewohnt und macht deshalb am Anfang sehr viele Satzzeichen Fehler. Aber nach ein paar Tagen gewöhnt man sich daran, in Satzteilen zu denken.


    Slava Ligurien


    (das soll Slubberdegullion heißen)