Es kommt natürlich immer darauf an wie Du das Gerät nutzt. Auf dem Schulhof bestehen ganz andere anforderungen an so ein Gerät wie abends um 22:00 in einem Hotellzimmer.
Zum 680 kann natürlich noch keiner verbinliche Aussagen treffen. Entweder man ist durch ein NDA geknebelt oder man kennt das Gerät nur aus Berichten. Durch die Berichte, die mitunter auch schon bestätigt sind kann man sich ein ganz gutes Bild vom Gerät machen. Am Ende wird der 680 ja auch ein 750 meets 650 Gerät sein.
Wenn man sich von dogmatischen Vorstellungen bezüglich dem Image des Betriebssystems bzw. deren Hersteller lösen kann, dann kann die Entscheidung sehr leicht sein. Ich habe mir vor zwei Jahren den 650 geklauft nachdem ich eigentlich kein Gerät von Palm mehr kaufen wollte, zu sehr hat mich der Hersteller nach dem T3 enttäuscht. Den 650 habe ich vom ersten Moment an geliebt und es war bis dahin mein bestes Mobiltelefon was sich insbesondere darin gezeigt hat dass in den zwei Jahren kein anders Gerät mein Begehr wecken konnte. Am Ende war das Gerät nun doch nicht mehr Zeitgemäß und durch die mindere Gehäusequalität auch reif für einen Austausch. Daher habe ich mir vor einigen Wochen einen 750 gekauft, der nun mein steter Begleiter ist - sich aber auch etwas Zickig verhält, dazu aber an anderer Stelle mehr.
Nachdem ich nun den 750v seit einigen Wochen im harten Einsatz habe halte ich das Gerät im Gegensatz zum 650 für einen großen Schritt in die richtige Richtung. Allerdings habe ich das durch dem Verlust einiger sehr schönen Features erkauft, dazu gehört auch die durchgängige Einhandbedienung.
Wenn man vom schnittigeren Äusseren, welches das Gerät spürbar handlicher macht absieht, dann können beide Geräte direkt miteinder verglichen werden. Da der Treo 680 im nahezu identischen Gehäuse wie der 750 daherkommt, muss hier nicht verglichen werden. 1-2mm abweichung interessieren bei solchen Geräten eh' nur die Verfasser von Vergleichstabellen.
Dinge die das eine kann, können meist durch Zusatzssoftware auf dem anderen nachgerüstet werden. Ser Segen und Fluch der Smartphones. Damit ist es am Ende auch egal ob ein Gerät 32, 64 oder 128 MB Speicher hat, solange die gewünschte Funktion/Lösung bereitsteht und mit einer akzektablen Qualiiät vom Telefon erfüllt wird.
In meinem Fall habe ich mit dem Kauf die beschaffung von Zusatzssoftware eingeplant, so wie beim Palm Agendus bzw. ZLauncher die Pflichtanwendungen für mich waren, so wird dies auf WM5 eben ein Agenda TodayPlugin oder auch ein Ersatz für das lausige Startmenue.
Mit solchen Zusatzanwendingen können ca. 80% der Funktionen des jeweils anderen Gerätes nachgebaut werden. Für mich macht es keinen Sinn diese Funktionen zu vergleichen, daher konzentriere ich mich auf die restlichen 20% die halt auf dem jeweiligen Gerät exklusiv sind bzw. bleiben.
Für den Treo 750 sind solche Features das eingebaute UMTS, ActiveSync und die vielen Zusätzlichen PIM Felder die mit Outlook synchronisiert werden können. Diese Features werden durch die Umständliche und zähe Benutzerfürhung von WM5 erkauft. Eine vollständige Einhandbedienung wird mit dem 750 wohl niemals möglich sein - bei fast jedem Vorgang benötigt man den Stift um irgendwelche Funktionen auszulösen oder Elemente zu erreichen. Verglichen mit dem Treo 650 ist das ein riesiger Schritt zurück. Dazu kommt noch die Umständlichere Eingabe von Sonderzeichen. (*)
Neim 650/68 sind die exklusiven Features das hochauflösende Display und die höhrere Usability des Geräts.
Fazit
Das führt mich direkt zu einer einfachen Entscheidung: Wer 36/UMTS oder ActiveSync/MobileOutlook benötigt, der soll sich den Treo 750 holen; muss sich dann auf eine umständlichere Bedienung einstellen bzw. mit dem niedriger aufgelösten Display auskommen.
Wer das nicht benötigt, der wird mit dem 650/680 sehr glücklich werden. Mit den Erfahrungen aus dem 750v erwarte ich dass der 680 ein grossartiges Gerät wird.
Anmerkung:
ActiveSync kann übrigens bald auf dem 680 druch ChatterEmail (Jeder Vergleich mit dem lausigen WM5 Mailprogramm verbietet sich) und xChangeSync von Moxsi nachgebildet werden. Leider fehlen in PalmOS im Vergliech zu MobileOutlook immer noch Felder, so dass Informationen aus Outlook auf dem Gerät nicht vernünftig stehen. Für mich ist die überwindung der Feldbegrenzung eine der wichtigsten Aufgaben für Palm in den nächsten Jahren.
Noch einige Worte zu den Vergleichskriterien:
UMTS: Die Vorteile von UMTS gegenüber GPRS liegen auf der Hand. Ich habe in den letzten Jahren unsummen für WLAN Hotspots ausgegeben und hatte dazu immer wieder mal frickelige Konfiguration oder schwache Signalversorgung. So macht das keinen Spass. Mit UMTS FairUse Tarifen habe ich hier eine Deckelung dieser Kosten und trotzdem eine vernünftige Performance.
ActiveSync: Der Blackberry hat gezeigt dass der Markt für eine verzögerungsfreie drahtlose Synchronisation von PIM Informationen bereit ist. Selbst PalmSource hat ActiveSync lizenziert und reicht dies über VersaMail an den Endkunden weiter. Allerdings ist ActiveSync mit Versamail eine frickelige Lösung, auftretende Fehler lassen sich nur schwer beheben. Dazu kommt noch, dass auf dem Palm nur die Kalender bzw. seit Versamail 3.6 nur die Kalender und die Kontakte synchronisisert werden. Aufgaben müssen in jedem Fall per Hotsync abgeglichen werden.
Und machen wir uns nichts vor, die Zeiten in denen Hotsync zeitgemäß war sind vorbei. Die langsame Synchronisation, der zwang zum auslösen der Synchronisation oder auch die Tatsache dass der Vorgang exklusiv läuft zeugen von der Situation mitte der 90er Jahre aber nicht von aktualiität. Alleine der Frust der Entsteht, wenn man zu einem Meeting muss, der Treo aber noch 10min für die restliche Synchonisation benötigt oder wenn ein Telefonanruf abgelehnt wird nur weil der Treo mal wieder 10 neue Termine abgeleicht, das muss doch alles nicht mehr sein? Hotsync und Palmdesktop wurde für Windows 3.x entworfen, dort war es genial. Mittlerweile ist diese Windows Architektur 3 mal inkarniert und die Nachfolge Architektur ebenfalls dreimal neu Inkarniert ohne dass sich Hotsync hier weiterentwickelt hätte.
Wer eine Lanze für Hotsync brechen möchte, den möchte ich vor der Antwort bitten die Suchfunktion mit dem Betriff Hotsync zu starten und das Suchergebnis in die Meinungsbildung einzubeziehen.
Bedienung: Welche Hölle hat Microsoft mit WM5 für seine Kunden ersonnen? Microsoft kann das besser, andere Produkte beweisen dies. Angefangen beim komplizierten Start von Programmen, wahllos verteilten Systemprogrammen und -einstellungen oder auch der mangelhaften Einhandbedienung. Während man sich bei Palm keine gedanken über eingespielte Vorgänge machen muss, kommt bei WM5 immer mal wieder Frust auf, weil man (Ich halte mich für einen Profi aber WM5 schafft mich!) einen Dialog geschlossen hat der nur gespeichert hätte werden müssen. Beispiele dazu gibt es endlos; ich darf gar nicht an den Kalender denken der es nicht schafft den Tag oder eine Woche übersichtlich zu präsendieren, oder die Ellenlange Eingabefelder von Terminen und Kontakten mit der komplizierten Zeiteingabe, oder...
Bildschirmauflösung: Die wenigsten werden einen Palm als Bildbetrachter nutzen. Dafür taugen die Geräte nun wirklcih nicht. Selbst wenn man mal ein Photo auf dem Display anschaut wird man kaum erkennen ob man nun 240x240 oder 320x320 vor sich hat. Beim Surfen ist tatsächlich ein gewisser Vorteil der Auflösung zu erkennen, allerdings ist dafür auch 320x320 zu klein, zudem gibt es für Palm keine vernünftigen Browser.
Im Kalender würde ich mir aber beim 750 eine bessere Auflösung wünschen. Wo ich mit Agendus eine vernünftige Wochenübersicht in der ich soger Termine mit Drag&Drop verschieben kann erhalten habe, bietet MobileOutlook nur einen Tetris Screenshot. Selbst hochgelobte Programme wie PocketInformant müssen vor der Auflösung kapitulieren. Viel mehr als das Datum eines jeden Wochentags bekommen auch diese Programme bei der Aufkösung nicht unter. Obwohl ich überzeugt bin, dass sich die Softwarehersteller durch den Design- uind Featurewahn nur eine vernünftige Lösung des Problems verbauen gibt es hier bis dato noch keine Lösung die mich überzeugt. Ein PIM der das Palm Ease-of-Use nach WM5 überträgt wäre für mich eine Killeranwendung.
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(*) In Deutschland ist das ja keine unnötige Funktion. Beim Treo 650 drückt man für ein ö halt das o und alt, das wars dann. Beim Treo 750 drückt man alt dann o dann wählt man das ö dann muss man bestätigen. Abgesehen davon dass ich die Reihenfolge der Alt Taste beim 650 für sehr eingabefreundlich halte ist der Prozess beim 750 eine Schreibbremse. Dadurch wird die ansonsten sehr gute Tastatur wieder ralativiert.