Palm-Navi in der Praxis

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  • Hallo Forum!


    Nun bin ich vor einer Woche von einer Motorrad-Gespann-Tour auf dem Landweg nach Griechenland zurückgekommen. Bisherige Touren wurden noch mit Karte und Papier-Roadbook geplant, dies sollte die erste komplett auf dem Palm verfügbare und per GPS gesteuerte Reise sein.


    Ausstattung: Palm LifeDrive mit CF-Drive, Holux GPSlim 236, Ram-Mount-Halter mit großer Aqua-Box für LifeDrive und Holux-Maus, nachgerüstete 12-V-Steckdose am Lenker mit 2:1-Verteiler für GPS-Maus und LifeDrive. PathAway zur Kartendarstellung. Das Kartenmaterial war ein bunter Mix auch Google-Maps-Karten (via MapAway auf Palm gespeichert), gemeinfreien im Internet verfügbaren und von Hand kalibrierten Karten (Kroatien und Bosnien-Herzegowina) sowie insgesamt drei zu je 15 Euros gekauften, professionell gescannten und kalibrierten Karten aus dem Spachmüller Map-Shop (Albanien, Serbien und Montenegro, Griechenland). Die Ram-Mount Aqua-Box wurde mit einer handgedengelten Neopren-Haube vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt und entspiegelt. Die Route wurden zum größten Teil vorab per Google-Maps geplant und als kml-File via MapAway an den Palm übertragen; Änderungen oder neue Routen wurden unterwegs in Pathaway eingegeben.


    Über Österreich, Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Albanien und Mazedonien (FYROM) ging es mit einigen Schlenkern auf einer Strecke von 2.600 km nach Parga in der Region Epirus in Nordgriechenland. Dort angekommen, hatten die Schlaglochpisten in Albanien und Montenegro den original Instrumentenhalter an meiner Honda Transalp abreißen lassen; Scheinwerfer, Tacho und Drehzahlmesser hingen nur noch an 4 Plastikösen, die aufgrund der Überlastung auch eine nach der anderen zerbröselte, was zu umfangreichem Einsatz von Paketklebeband als Reparaturmaterial führte. Aber keine Probleme mit der elektronischen Ausrüstung!


    Erst auf dem Rückweg löste sich eine Verschraubung des Stromversorgungsstecker der GPS-Maus, was aufgrund mangelnder Ladung schließlich zum deren zeitweisen Ausfall führte. Da wir zu dem Zeitpunkt allerdings nach über 5000 km bereits wieder deutsche Autobahnen unter den Rädern hatten, war der weitere Heimweg unproblematisch.


    Die Navigation unterwegs hat hevorragend geklappt. Insbesondere in Gegenden mit unzureichender Beschilderung (Albanien), unglaublichen Umleitungen (Dalmatien) oder anderen Gründen für zwischenzeitliche Änderungen der Route (durch Schnee unfahrbare Pässe im Durmitor-Gebirge) waren die Pathaway-Karten zur Orientierung erstklassig. Bei strahlender Sonne war allerdings durch die Sonnenbrille das Display je nach Einfall des Lichtes trotz meine gebastelten Blende nicht immer gut abzulesen. Die Neoprenblende wurde gegen Ende der Fahrt auch zunehmend instabiler und schließlich durch den Fahrtwind auf das Display gedrückt.


    Die Funktionen zum Zoomen und zur Maßstabsänderungen waren eine große Hilfe und auch durch die Abdeckung der Aqua-Box mit Motorradhandschuhen am 5-Way-Navigator des LifeDrive während der Fahrt leicht zu bedienen. Die wichtigsten unterwegs benötigten Funktionen hatte ich mir auf die Hardbuttons gelegt (manuelle Suche des nächsten Ziels, GPS-Verbindung an/aus, Dashboard an/aus). Touchscreen-Bedienung bzw. Menüsteuerung war mit den dicken Handschuhen während der Fahrt aber nicht möglich.


    Die Aquaboxen hielten auch stärksten Regenschauern stand, allerdings krabbelte das Wasser entlang der Stecker in die Stromversorgungssteckdose und den Verteilerstecker, wo sich nach dreiwöchiger Fahrt Rostspuren zeigten. Die Plastik-Befestigungsschelle der Steckdose zeigte kräftige Risse, allerdings keinerlei Schäden an den Ram-Mount-Befestigungen.


    Fazit: Feine Sache, eine Motorradtour mit LifeDrive-Navi. Fast alle gefahrenen Strecken wurden zuverlässig getrackt und können später rekonstruiert werden. Die Stromversorgung müsste noch wasserfester gestaltet werden, die 12-V-Steckdose braucht eine stabilere Schelle und meine Sonnenblende muss für die nächste Fahrt verstärkt werden. Das Unterbrechen der Fahrt zum Auspacken und Umfalten der Papierkarten im Tankrucksack wird für mich aber Geschichte sein.


    Grüße


    Carsten


    PS: Falls mein Beitrag nach Ansicht der Moderatoren nicht in die Rubrik GPS/Navigation passen sollte, darf er gerne verschoben werden.

  • Albanien? Da war ich auch vor einer Woche. Bist du auch diesen wahnsinnigen hohen engen Pass im Süden des Landes gefahren? Der war schon für unser Wohnmobil ein Hammer. Aber Landschaft war wunderschön.....

  • Hallo T3er!


    Hinwärts ging es auf Emfehlung von Mitfahrern (wegen der im Süden so schlechten Straßen) von Shkoder aus nach Tirana, dann über Elbasan und Librazhd (hinter Librazhd kleines Familien-Hotel mit superfreundlichen Besitzern! Absolut zu empfehlen!) nach Mazedonien und über Okhrid und Bitola nach Griechenland (Ioanina, Parga). Auf dem Rückweg haben wir uns nach dem positiven Eindruck der albanischen Gastfreundschaft doch auf die Südroute gewagt und sind von Ioanina aus über Gjirokaster (absolut sehenswert! Altstadt ist Unesco-Weltkulturerbe), Fier, Lushnje (zwischen Fier und Lushnje kleines Familien-Hotel mit superfreundlichen Besitzern! Absolut zu empfehlen!) nach Durres. Dann durch Montenegro an der Bucht von Kotor vorbei nach Dalmatien.


    Mit meinem Enduro-Transalp-Ural-Gespann waren die Straßen im Süden gut zu bewältigen, dass das mit einem Wohnmobil beim Fahrer Schweißausbrüche auslöst und das Porzellan-Service in den Küchenschränken hochgradigen Gefährdungen ausgesetzt ist, kann ich mir aber gut vorstellen. ;)


    Das wird nun aber wirklich sehr offtopic. Oder hattest Du auch einen Palm dabei? ;)


    Tschüss


    Carsten

  • Hallo Carsten.


    Kann dir da nur zustimmen. War letztes Jahr mit meiner Africa-Twin 3 Wochen in Libyen unterwegs, vorher schon in Tunesien. Das hat super mit PathAway und dem PDA funktioniert. Andere Mitfahrer waren nur mit GPS-Geräten ausgerüstet.


    Schön ist die mitlaufende Landkarte. Man sieht schon vorher ganz gut was kommt.


    An meiner Twin ist allerdings eine Otterbox verbaut und der Halter ist von bikertech.



    Gruß Andreas

  • Transalp und Ural!
    Gibt es ein Foto?



    Und: Wieviele Stunden gingen in die Vorbereitung? Ich meine die Erstellung von Karten und Routen?



    Daran war ich zu Tungsten Zeiten gescheitert..Den TT hatte ich verklebt mit einem Holux GPS Empfaengerauf den hoechsten Punkt des Harro Tankruckscks aus den 70ern gepackt, ins Kartenfach, war auch dicht.


    Googlemaps und Pathaway - muss ich mich mal belesen. Ist das irgendwo fasslich erklaert?

  • Was habe ich da denn gemacht? Das wird ja immer mehr! Liebe Moderatoren, ich war das nicht! :pfeift:


    Walter: guckst du hier, bei http://www.transalp-gespann.de. Die ganz oben ist meine. Allerdings ist der Beiwagen mittlerweile zweifarbig in den Transalp-Farben lackiert und das Beiwagenrad ist mit goldfarben eloxierter Alufelge in 17x2,5 Zoll und KTM 640 LC4-Nabe auf Scheibenbremse umgebaut. Fotos von nach der Renovierung gibts noch nicht, werden aber kommen. Guck mal die nächsten Wochen bei http://forum.dreiradler.org/. Fotos vom neu lackierten Boot sind auch schon im Transalp-Forum zu finden.


    Die Zeit für die Karten und Routen habe ich nicht gerechnet. Die meisten Routen habe ich in den Regionen, in denen das funktioniert hat, mit Google Maps im Netz erstellt. Mit "&output=kml" an die URL gehängt, geht die Route auf die Platte. Dann noch konvertiert und - schwups - auf den Palm. Eine ausführlichere Erläuterung kann ich leider nicht bieten. Montenegro, Albanien und Griechenland wurde manuell am Palm gemacht. Die längste Zeit habe ich für das Einholen von Informationen, Lesen von Reiseführern und Basteln am Mopped gebraucht. :) Achso: Ich hatte genau ein Jahr Zeit - vom ITT 2007 in Zams/Tirol bis zum ITT 2008 in Parga/Griechenland. ITT 2009 wird in Deutschland stattfinden, da ist das alles nicht so spektakulär.


    Außerdem verbringe ich meine Hintergrunddienste im Krankenhaus, 40 km entfernt von Frau, Haus und Hund. Da ist schon mal ein bisschen Zeit übrig.


    Tschüss


    Carsten

  • So fertig zum einschalten und losfahren: nein. Geschriebene Abbiegehinweise sind einfach zu realisieren und funktionieren prima. Akustische sind auch möglich, müssten aber vorher vom Benutzer selber aufgenommen und auf dem Palm gespeichert werden. Musst Dir Deine "Lisa" also selber basteln. Das habe ich aber noch nie probiert und war für mich wegen der überwiegenden Motorrad-Verwendung bislang kein Thema.


    Ein professionell gemachtes System von gesprochenen Abbiegeanweisungen würde sich für Scott Northmore wahrscheinlich nicht rechnen. Die Konkurrenz der Ready-To-Go-Navis, die bei "Bin-ich-denn-geil? Geiz-macht-blöd!" zu großen Stückzahlen vertickt werden, ist da zu groß, denke ich.


    Tschüss


    Carsten

  • Danke für die Info, dann muss ich mir PathAway doch mal anschauen.
    Wenn man Offroad-Karten hat, weil all die anderen ""Bin-ich-denn-geil? Geiz-macht-blöd!"" ja nur Straßennavigation machen und wenn man mit dem Fahrrad, hab halt kein Motorrad und auch keinen Motorrad-Führerschein, unterwegs ist, dann sind selfmade gesprochene Abbiegehinweise schon eine gute Sache.


    Dankende Grüße Snoopy


  • Kannst Du mal bitte Links posten? Danke.
    Suche vergleichbares fuer's Fahrrad. Sollte ebenfalls regentauglich sein...weiss da jemand 'was?


    Hallo.


    Also, unter http://bikertech.de findest du eigentlich alles. Der hat mir auch meine Otterbox besorgt. Die hier habe ich dann mit 2 Klemmhalterung an der Mittelstrebe angebaut. Mußte allerdings ein Loch für die Stromversorgung bohren. Läßt sich super während der Fahrt bedienen und hält auch ordentlich was aus. Sandsturm in der Wüste, Dauerregen in Norddeutschland und auch mal vom Vordermann freundlich entgegengeworfene Steinchen :pfeift:



    Gruß