Nokia 6230

wenn ich das recht verstehe, funzt es also bei niemandem? hab mich schon gefragt, warum hersteller wie palm oder nokia mit ihrem tollen bluetooeh angeben, wenn es denn doch nicht funktioniert. prima sache...
habe heute mein 6230 bekommen und wundere mich, daß es keinen kontakt zum palm aufnimmt...

FAZ meint dazu :

Nokia 6230
Das beste Handy der Welt?
Von Michael Spehr

16. April 2004 Als bestes Handy der Welt gilt derzeit einigen Fachjournalisten das Nokia 6230. Auf das Siegertreppchen stellte die Xonio-Redaktion das jüngste Nokia - noch vor das Sony Ericsson P900, das Siemens SX 1 und das Nokia 6600.

Daß diese Smartphones mit ihren vielen Talenten plötzlich nur in der zweiten Reihe stehen, ist eigentlich nicht nachvollziehbar. Schon ein erster Blick zeigt doch gewaltige Unterschiede zwischen den etwas größeren, teureren Modellen und dem neuen kleinen Nokia.

Verflixt gute Figur

Das P900 kann man als elektronisches Navigationssystem nutzen oder mit ihm Word- und Excel-Dateien aus dem Büro lesen. Zudem hat es eine ausgereifte und professionelle Handschrifterkennung. Für das Nokia 6600 und das Siemens SX 1 gibt es Bildbearbeitungs-Software oder Übersetzungsprogramme. All das funktioniert mit dem 6230 aus zwei Gründen nicht: Hier läuft eine ältere Symbian-Software (Serie 40), und das Display ist mit 128 x 128 Pixel viel zu klein. Wer das 6230 in der Oberliga verortet und zum Sieger aller Klassen kürt, liegt mit seinen Bewertungsmaßstäben schief.

Das heißt aber nicht, daß das 6230 ein schlechtes Handy wäre. Man muß es mit dem Sony Ericsson T610 / T630 vergleichen oder dem kommenden Siemens S65, also mit Handys in Normalgröße und gehobener Ausstattung. Da macht das Nokia eine verflixt gute Figur. Der erste Pluspunkt ist die Meisterleistung der Ingenieure, in einem normalgroßen Handy-Gehäuse ein Laufwerk für Multmedia-Speicherkarten verstaut zu haben. Andere Hersteller brauchen viel mehr Platz für solche Kartenlaufwerke.

Ferner sind die hohe Qualität der Hardware und das exzellente TFT-Display mit 65.000 Farben ein Gewinn. Die technische Ausstattung ist ebenfalls herausragend: Das Triband-Gerät hat neben dem Kartenspeicher neun Megabyte für Daten aller Art, bietet einen riesigen Telefonbuchspeicher für 1000 Einträge, hat Spiele und Java, Infrarot und Bluetooth. Als Datenturbos sind HSCDS und GPRS an Bord. Rückseitig ist eine VGA-Kamera untergebracht, die ordentliche Bilder liefert.

Mobile Unterhaltungsmaschine

Zudem dient das 6230 als mobile Unterhaltungsmaschine: Das eingebaute Radio gibt das aktuelle UKW-Programm mit einem Headset wieder, auch lassen sich MP3-Lieder von der Speicherkarte abspielen. Wer eine größere Karte als die beiliegende mit 32 Megabyte kauft, kann den Walkman getrost zu Hause lassen. MP3-Stücke können auch als Klingeltöne eingesetzt werden, das erspart manchen teuren Download aus dem Internet.

Schließlich hat das Nokia 6230 einige Funktionen an Bord, die man bei anderen Handys vergeblich sucht: etwa den neuen Erreichbarkeits-Modus, der anderen mitteilt, wie man am besten kontaktiert werden kann. Dieser sogenannte Presence-Modus wird leider noch nicht von den deutschen Netzbetreibern unterstützt.

Für das Sim-Access-Profil ist das 6230 ebenfalls gerüstet: Bei diesem Dienst kann beispielsweise ein Autotelefon via Bluetooth auf die Daten der Sim-Karte im 6230 zugreifen und sich so verhalten, als ob die fremde Sim-Karte im Autotelefon eingelegt wäre. Die passende Hardware gibt es bereits. Als erstes Gerät unterstützt das Nokia Car kit 610 diese ungemein praktische Funktion.

Die kleinen Schwächen können Nerven kosten

Ungeachtet aller Vorzüge hat das 6230 aber auch kleine Schwächen. Zwei Probleme lassen es als Business-Handy ungeeignet erscheinen: Im Adreßbuch, das sich mit Outlook synchronisieren läßt, werden alle Kontakte nach dem Vornamen sortiert. Wer im Geschäftsleben einige hundert Einträge hat, verzweifelt an dieser gewollten Schikane der Finnen, die meinen, daß sich jedermann duzen müßte.

Bei vielen Paaren weiß man auf Anhieb gar nicht, ob man den Vornamen von „ihm“ oder von „ihr“ eingetragen hat, und dann sucht man ebenso vergeblich wie bei einem fehlenden Vornamen (dann wird nämlich nach dem Nachnamen sortiert). Auch bei Unternehmen, Ämtern oder sonstigen Institutionen ist die Vornamensortierung eine Qual.

Kann überzeugen - aber nicht jeden

Im Business-Einsatz stört außerdem die kurze Bereitschaftszeit des Akkus. Spätestens nach zwei Tagen muß das 6230 ans Stromnetz, Vieltelefonierer werden den Akku jeden Tag neu laden müssen. Das ist im Jahr 2004 nicht mehr Stand der Technik. Weitere kleine Mängel stören sicherlich nicht jedermann, etwa die fehlende Antenennbuchse für den Autoeinsatz.

Bei unserem Gerät konnte man keine Anrufergruppen definieren, und der Zugriff auf den Handy-Speicher (etwa auf die Fotos und Klingeltöne) mit der Nokia-PC-Software klappte nicht. Der eingebaute E-Mail-Client ist eine Java-Anwendung, ziemlich langsam und kann mit Anhängseln nichts anfangen. Auch wirkt das alte Symbian-Betriebssystem der Serie 40 antiquiert gegenüber der moderneren Variante 60, wie sie etwa im Nokia 6600 zum Einsatz kommt.

Für uns ist das 6230 (für 450 Euro) das letzte schöne Serie-40-Gerät von Nokia. Seine Vorzüge und die reichhaltige Ausstattung werden gewiß viele Kunden überzeugen. Mit dem deutlich besseren Nokia 6600 kann es indes ebensowenig mithalten wie mit dem P900 oder dem SX 1.