Drecksäcke gibt´s:
Heute morgen fährt meine Holde mich zu unserer Baustelle, als im Nachbardorf ein Mensch mit seinem A6 die Vorfahrt missachtet und uns hinten reindonnert, seine Fahrt aber sofort fortsetzt. Wir waren zunächst völlig verdattert, hat ja ordentlich gerumst und unseren Corolla hat es ordentlich durchgeschüttelt. Wir haben sofort angehalten, ich habe zwei Zeugen, die alles mitangesehen haben, aufgenommen und dann sind wir, nach Fahrerwechsel, dem Knilch hinterher gefahren.
Er hatte zunächst in einer Nebenstrasse gehalten, als er uns kommen sah, hat er Gas gegeben, ich konnte ihn aber noch fotografieren. Wie doof kann man eigentlich sein? Wir haben Kennzeichen, ein Foto von ihm und zwei Zeugen. Während der "Verfolgung" hat meine Holde per Handy die Polizei angerufen. Er ist dann auf die Autobahn aufgefahren und hat Gummi gegeben, wir zunächst hinterher, sind dann aber zurück zum Unfallort, da es m.E. keinen Sinn machte, da noch hinterher zu rasen. Am nächsten Autobahnkreuz hat die Polizei ihn dann ohnehin gestellt.
Meine Werkstatt schätzt den Schaden auf max. 2.000 EUR - und dafür hat er nun den ganzen Ärger am Hals. Wäre er einfach stehengeblieben, hätte seine Versicherung den Schaden geregelt und er hätte ein paar Prozente mehr zahlen müssen - aber jetzt?
Willkommen!
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Hallo,
wie gut, dass die Polizei ihn gekriegt hat, so bleibt du zu deinem Ärger nicht auch noch auf dem Schaden sitzen!
Gruß Jutta
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....und er hätte ein paar Prozente mehr zahlen müssen - aber jetzt?
...zahlt er den kompletten Schaden selbst und mit Pech kündigt die Versicherung die "Mitgliedschaft"....
Und dann eine neue zu finden, soll nicht ganz soo einfach sein.
Ich finde es aber sehr vernünftig von Euch, die Verfolgung "aufzugeben". Zum einen hattet Ihr alles, was man für eine Anzeigenaufnahme bei der Polizei benötigt und zum anderen hätte noch schlimmeres passieren können, wenn diese Nase "Gummi gibt" und damit nicht umgehen kann.
Wie man ja sieht...schon bei diesem einfachen Fahrmanöver, bei dem es mit Dir zum Unfall gekommen ist, hat seine Fahrkunst ja versagt.... -
...zahlt er den kompletten Schaden selbst und mit Pech kündigt die Versicherung die "Mitgliedschaft"....
Das dürfte sein geringstes Problem werden. Unfallflucht ist ein Straftatbestand: http://dejure.org/gesetze/StGB/142.html -
Das dürfte sein geringstes Problem werden. Unfallflucht ist ein Straftatbestand: http://dejure.org/gesetze/StGB/142.html
Das ist doch klar.....;) -
Das ist doch klar.....;)
Dem "Flüchtling" aber offenbar nicht
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...und hier
http://www.finanztip.de/recht/verkehr/unflstrf.htm
kann man etwas zu der "Strafe" nachlesen.... -
Das ist Stand 1998 - mittlerweile ist das nicht mehr so billig.
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kann man etwas zu der "Strafe" nachlesen....
dazu kommen noch 5 oder 7 Punkte in Flensburg - je nach Strafmass. Und das nur, weil man zu feige ist, zu seinem Fehler zu stehen.
Da ich in den vergangenen fünf Jahren bereits zwei Fahrzeugschäden - einmal Reparaturkosten von 1.800 EUR, beim zweiten Mal 1.500 EUR - hatte und in beiden Fällen der Verursacher nicht ermittelt werden konnte, habe ich keinerlei Mitleid mit solch einem Menschen.
Mir selber ist einmal ein Einkaufswagen auf einem Parkplatz "entrollt" und hat einen Kratzer an einem parkenden Auto verursacht. Ich habe in dem Einkaufszentrum den Fahrer ausrufen lassen und den Schaden beglichen - wo ist das Problem? -
Nach dem Rumms kann es sein, dass der Unfallverursacher in einem leichten Schockzustand nicht so reagiert, wie es vernünftig und anständig wäre. Auch dass er, einmal flüchtig, von seinem Trip nicht mehr runter kommt, ist (wenn auch nur mit fortgesetztem Kopfschütteln) nachvollziehbar.
Mit Dummheit hat das Verhalten des Unfallverursachers vermutlich nichts zu tun (obwohl er sich wahrscheinlich bereits heute Abend und weit darüber hinaus fragt, wie er so "dumm" sein konnte). Nur wenn er in kühlem Kopf versucht haben sollte, sich den Konsequenzen seines Fehlverhaltens zu entziehen, könnte man zurecht von einer Fehleinschätzung ("Dummheit") sprechen.
Die wenigsten von euch werden voraussagen können, wie sie in (spätestens ernsthaften) Krisensituationen reagieren werden. Man kann sich im bequemen Sofa Vorstellungen von der eigenen "Vernunft" und "Coolness" machen, man kann sie auch trainieren und manchem ist sie einfach aus der individuellen Persönlichkeitsentwicklung und Lebenserfahrung heraus gegeben. Im Ernstfall wird der krisenpsychologisch Untrainierte dann aber meist völlig überraschend zum selbstlosen Helden, zum rücksichtslosen Feigling, oder er reagiert einfach nur angemessen.
Und wer ohne Schuld ist, schmeisse den ersten Stein.
Gut, dass außer Sachschaden nicht viel passiert ist, puh.
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Zitat
wäre er einfach stehengeblieben, hätte seine Versicherung den Schaden geregelt
ist schon klar, ob der Knaller einen Führerschein hat?
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@BenBuster FACK
Gruß Snoopy
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Und wer ohne Schuld ist, schmeisse den ersten Stein.
Grundsätzlich richtig. Nur nimmt imho heutzutage die Tendenz zu, nicht mehr die Verantwortung für´s eigene Handeln zu übernehmen und das in Zusammenhang mit zunehmendem Egoismus und steigendem Einsatz der Ellenbogen, auch im Strassenverkehr. Oftmals wird der Schock hier auch gern als Ausrede genutzt - das habe ich als Schöffenrichter bereits etliche Male erlebt - Orginalkommentar eines überführten "Täters": "Man kann´s ja mal versuchen, meistens klappt´s ja."
Gut, dass außer Sachschaden nicht viel passiert ist, puh.
Das stimmt allerdings - wäre meine Holde langsamer gefahren, hätte er uns mittschiffs getroffen. Das wäre vermutlich nicht so glimpflich verlaufen.
ist schon klar, ob der Knaller einen Führerschein hat?
Die Polizei hat dazu nichts geäußert.
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Verzeih ihm seine "Dummheit" und schick ihm den hier:
[Blockierte Grafik: http://www.beveragewarehouse.com/images/products/940.gif]
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....habe ich keinerlei Mitleid mit solch einem Menschen.
Natürlich nicht.....
Die Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen und die Folgen zu tragen ist aber heutzutage so eine Sache....@BenBuster
Allem, was Du gestern um 19.51 Uhr geschrieben hast, stimme ich so zu..... -
@Ben Buster:
Dann wäre so jemand doch wohl ein Fall für die MPU, oder? Vehaltensweisen in solchen Situationen sind individuell natürlich sehr variabel. Aber zum Führen von Kfz mit dem entsprechenden Gefahrenpotential wird von Gesetzgeber und Gerichten die vielzitierte "charakterliche Eignung" erwartet. Dies setzt ja wohl auch verantwortliches Handeln im Schadensfall voraus. Die Verletzten und Toten, mit denen ich konfrontiert werde, haben bzw. hätten kaum Verständnis für solche Ausflüchte. Ich glaube auch kaum, dass diese allzuoft von unserer Justiz anerkannt werden. Sorry, aber ein bisschen erinnert mich das schon an die "mangelnde Schuldfähigkeit unter Alkoholeinfluss".
Gruss
Pocino
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BenBuster erklärt das Verhalten, was aber nicht heißt, dass, weil man es erklären kann, es sich strafmildernd auswirken muss.
Gruß Snoopy
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Hallo Snoopy,
das war auch gar nicht die Frage. Zum Sanktionsmass hatte ich mich nicht geäussert.
Gruss
pocino
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Ich wollte nur meiner Erfahrung Ausdruck geben, dass Fehlverhalten oftmals nicht in Freiheit entschiedene Böswilligkeit sondern affektives Handeln aus einer menschlichen Schwäche heraus sein kann. Im konkreten Einzelfall kann man sich der Wirklichkeit nur fragend nähern. Dabei sind monokausale Erklärungen meist ebenso falsch wie pauschale Urteile; es kommen immer mehrere Dinge zusammen und "jeder Jeck ist anders". Eine Beurteilung im Sinne von "Schuldfähigkeit" des Anderen und das Bemessen von Sanktionen überlasse ich gern psychiatrischen Gutachtern und Juristen, zumal hinter den juristischen Fragen schwierigste erkenntnisphilosophische Fragestellungen sich auftun. Wichtiger ist mir das eigene Verarbeiten der Verletzung.
Was der Eine locker weg steckt, gereicht dem Anderen zum lebenslangen Trauma. Meine Aggression oder (seelische) Lähmung als Reaktion auf Verletzung schwindet in der Regel mit dem Verständnis des fremden Handelns. Einen Ausgleich durch Bestrafung des Anderen konnte ich persönlich nie finden, so berechtigt sie im Einzelfall auch sein mag. Statt in Rachephantasien oder gar Leidvermeidungsstrategien zu flüchten, bemühe ich mich um die biographische Integration des Erlebten: dann bereichert und stärkt selbst die leidvollste Erfahrung meine Persönlichkeit (indem sie "zu mir gehört"), statt sie zu schwächen oder gar zu zerstören. Zentrale Bedeutung hat hier auch die Fähigkeit des Verzeihens - gegenüber mir selbst und anderen.
Leicht gesagt und reichlich idealistisch... ich weiß.
Brauchbare Gedanken und Ergebnisse hierzu liefern u.a. die "Resilienz" - und "Salutogenese" - Forschung
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Leicht gesagt und reichlich idealistisch... ich weiß.
Allerdings....
Aber Du hast es ja schon geschrieben....es kommt immer auf den Einzelfall, auf die jeweilige Situation und sicher auch auf das Empfinden jedes einzelnen in bestimmten Situationen an....
Und jeder hat oder wird seinen Weg finden mit solchen "Sachen" umzugehen/sie zu verarbeiten....
Da gibt es am Ende kein für alle geltendes "richtig oder falsch"....
Jetzt ist aber auch genug....;)
