Slubberdegullion
Vorsicht bei der Übertragung der Erkenntnisse von der Reihenschaltung zweier Glühlampen auf das Laden eines Akkus mit zwei Stromquellen. Auch wenn es augenscheinlich Gemeinsamkeiten zu geben scheint, sind da ein paar fundamentale Unterschiede, die nicht vernachlässigt werden dürfen.
- Bei der Physikaufgabe handelte es sich um eine Reihenschaltung zweier Verbraucher, bei einem Y-Kabel-Ladeschaltung um die Parallelschaltung der Einspeisungen.
- Die Annahmen bei der Physikaufgabe (Batterie=Ideale Spannungsquelle, Lampe=Widerstand) bringen bei Akku-Ladeschaltungen gar nichts. Hier sind andere Modelle (USB-Port vielleicht als strombegrenzte Spannungsquelle, Akku als Spannungsquelle mit Innenwiderstand) erforderlich, was die Rechnung gänzlich verändert. Mit R=U/I kommt man da nicht voran, eher mit grafischen Lösungsverfahren in Kennlinienfeldern.
- sobald da noch "intelligente" Ladeschaltungen und Sicherheitsbegrenzungen ins Spiel kommen, ist nahezu Feierabend mit elementaren Rechnungen.
Eine ganz einfache Rechnung dazu könnte folgendermaßen aussehen: USB-Port liefert eine konstante Spannung (Irgendwas zwischen 4 und 6 Volt, wenn ich nicht irre), konstant bis zu seinem Maximalstrom (hier mehrfach diskutiert, irgendwas unter 500mA). Falls der Abnehmer mehr Strom ziehen möchte, bricht die Spannung zusammen. => Rechteckkennlinie mit U_max und I_max
Bei einer Parallelschaltung zweier USB-Ports bleibt die Spannung, der Maximalstrom verdoppelt sich. (U_max, 2xI_max)
Wenn wir jetzt die zu ladende Batterie, als einfachstes Modell, als Ideale Spannungsquelle betrachten, deren Spannung U_Batt unter U_max liegt (z.B. U_Batt=4V ) führt das dazu, dass die USB-Ports in die Strombegrenzung gehen und bei U_Batt 2xI_Max liefern. (falls dies zuviel für die Batterie ist, begrenzt der Lademechanismus des Pré den Strom)
Bei nur einem USB-Port steht demzufolge bei der gleichen Spannung U_Max nur der einfache Strom I_max zur Verfügung, und falls der geringer ist als der Strom, den das Handy verbraucht, entleert sich dieses eben langsam.
So. Jetzt habe ich hoffentlich ordentlich für Verwirrung gesorgt und verabschiede mich mit besserwisserischen Grüßen - Christoph