große Firmen wie unsere, die zig-HP Server und tausende HP-Laptops einsetzen und nun verunsichert sind bzw. sich um Alternativen umsehen
Halte ich schlicht für unrealistisch. Bei den Servern wird dauerhaft exakt NICHTS geändert. Bei den Clients wird entweder eine Tochterfirma gegründet und ausgelagert, welche alle vertraglichen Verpflichtungen zu übernehmen hat, oder die Sparte wird von einer anderen Firma gekauft, die dann die vertraglichen Verpflichtungen zu übernehmen hat (siehe Lenovo oder damals als Compaq von HP gekauft wurde). Die einzige, die evtl schaun werden, ob gerade was geht, sind diejenigen, die just in Vertragsverhandlung bzgl Kauf von HP-Clienthardware stehen. Die könnten nochmal bei Dell anklopfen, ob die nicht evtl doch mit dem Preis runtergehen wollen. Aber... Tatsache ist, daß die höchste Priorität bei Kauf von Tausenden von Clients nunmal der Preis ist, direkt gefolgt von der vertraglichen Gestaltung bzgl Support und Zusage gewisse Modelle gewisse Zeiten zu pflegen. Und wenn HP da irgendwas an Vertragsbrüchen begehen sollte, darf sich die Kundenfirma über nette Strafzahlungen freuen.
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Nur gut, dass wir unsere PCs und Monitore noch bei Dell kaufen ... ich denk nicht, dass der hier geplante Umstieg auf HP Produkte was wird bei uns *lach*
Wenn die Planungen bereits zur vertragsunterschrift gebracht wurden, gibt es keinen Grund, wieso irgendeiner der beiden Partner vertragsbrüchig werden sollte. Wenn die Planungen noch in der Verhandlungsphase verweilen, dann habt ihr nun noch bessere Möglichkeiten, um evtl hier oder da Passagen in den Vertrag einfließen zu lassen, die sonst nicht so ohne weitere reingekommen wären. Irgendwelche "Ängste" wird da garantiert kein CIO haben... höchstens Chancen sehen.
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Wer glaubt, dass HP einen IT Konzernchef mit einem Firesale von ein paar Touchpads beeindrucken kann, der hat wirklich das falsche Zeug geraucht
Genau das ist ja die Fehlinterpretation von Dir und anderen - zu glauben, daß die aktuellen Aktion oder Ankündigung bei irgendeinem CIO einen besonderen Eindruck hinterlassen hätte oder das HP irgendeinen CIO damit hätte beeindrucken wollen. Man nimmt es von Kundenseite sicher zur Kenntnis und prüft, ob man vielleicht noch zusätzlich was rausschlagen kann. Aber sonst? Desweiteren müssen CIOs sowieso den Markt im Überblick behalten... zur Konkrrenz gerade Richtung Dell wird eh immer geschielt bzw man holt sich sowieso regelmäßig auch Angebote von Konkurrenten ein, um hier oder da mal alle paar Jahre ernsthafter zu überlegen, den Lieferanten zu wechseln. Alles völlig normal.
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Der will wissen ob er seine Infrastruktur weiter betreiben kann oder ob er teuer umrüsten muss
Das will er nicht wissen, sondern das weiss er. Und an dem Wissen hat sich nichts geändert.
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Was genau? Du hast doch selber gesagt, daß HP keinen CIO mit der aktuellen Aktion großartig beeindrucken würde... richtig.
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HP versucht zwar hektisch zu beruhigen, so nach dem Motto "wird schon irgendwie weiter gehn", aber für so richtige Ruhe und angenehmes Vertrauen sorgt das bei den Großabnehmern nicht gerade
Ich sehe eigentlich nirgendwo, daß HP irgendwelche zusätzlichen Statements Richtung Großunternehmer in der Öffentlichkeit genannt hätte. Wozu auch. Jeder CIO weiss, daß man rechtlich bindende Verträge hat, bzw diese abschließen würde, wenn man in Verhandlungen steht. Oder anders formuliert... da kein Entscheider beunruhigt sein dürfte, muss auch niemand beruhigt werden.
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Oder glaub ihr, dass es einen guten Eindruck macht, wenn der HP Betreuer am Vortag noch erzählt, wie zukunftsträchtig alles ist und dass wir bald neue Laptop Prototypen zum Testen bekommen und am nächsten Morgen erfährt man aus Internet und CO, dass HP keine Hardware mehr baut?
Das hat ja niemand erfahren. Man hat erfahren, daß HP doe Produktionssparte auslagern oder verkaufen will. Dadurch verschwindet diese Produktion ja nicht in irgendeiner Erdspalte... die war die letzten Jahre da... die ist momentan da... und die wird auch noch ne Weile da sein - unter welchem Dach wird sich in den nächsten Monaten zeigen.
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Jup ... seeeehr vertrauenserweckend.
Allzuviel "Vertrauen" ist in den Etagen eh nicht nötig... da gehts um Verträge, um Geld, um SLAs, um Pönnalen und all den ganzen Wasserkopf-Kram.
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Und die Reaktion auf diese Ankündigung am Aktienmarkt spricht ja eh eine deutliche Sprache...
Tut sie meines Erachtens erstens nicht, und zweitens hat die Börse herzlich wenig mit dem Verhalten von Konzern-CIOs-zu tun.
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Aber klar, glaub nur dran, dass der tolle Fire Sale HP rettet, das Touchpad rettet, die Welt rettet und für Frieden und Nahrung weltweit sorgt ... glaub dran. Irgendwer muss dran glauben
Ähm... das war nun nicht nur rhetorisch ziemlich... dünn... sondern auch vollkommen surreal. Bei dem Ausverkauf der webOS-Geräte ging es um manches... um die Rettung von IRGENDWAS ging es da garantiert nicht. Man wollte das Zeug offenbar einfach nur schnell los werden. Etwas übertrieben... aber... nu isses weg, und HP hat ein Thema weniger, welches auf der Agenda der Führungsetage steht. Nun stehen solche Dinge an, wie den Autonomy-Kauf in trockene Tücher zu bringen, Gespräche mit Interessenten der PC/Notebook-Sparte führen und parallel eine Auslagerung und ein Börsengang prüfen zu lassen... sowie natürlich auch Gespräche über die webOS-Zukunft zu führen (ich persönlich kann mir nach wie vor nicht vorstellen, daß HP webOS behalten wird). Und ganz nebenbei muss ein Konzern mit einem Jahresumsatz von 130 Mrd $ geführt werden, an dem die PC/Laptops-Sparte zwar immerhin den gewaltigen Anteil von 40 Mrd beiträgt... was aber umgekehrt bedeutet, daß auch ohne diese Abteilung noch schlappe 90 Mrd über bleiben, um die man sich somit fokussiert kümmern muss. Ich wüsste nicht, wieso irgendwer glaubt, HP müsse gerettet werden?!
Gruß
Booth