PDA oder Handy fürs Internet einrichten - der letzte Vorhof zu Luzifer.
Der Grund warum keine 20% der Anwender mit Ihrem PDA ins Netz gehen - und warum sie damit ihre kaufmännische Sorgfaltspflicht unter Beweis stellen, ist einleuchtend.
Denn: Wenn man das Autofahrern zumuten würde, was man PDA- aber auch allen Handy- und Smartphone-Anwendern aufbürdet, hätten wir in Deutschland binnen Minuten einen Volkskaufstand.
Es ist ein Zumutung, daß man ein Netzwerk über unzählige Screens einrichten, sich aus allen Ecken arkane Daten heranschaffen muß und sich dann am Kopf kratzt, wo man einen Modemstring für sein Handy herbekommt (meist auf irgendwelchen Studentenseiten im Internet - kaum beim Hersteller). Am weiß man nicht einmal, wo eigentlich nun das Modem sitzt. Im Handy oder im PDA. Denn das will der angeblich ach so clevere digitale Partner, der bei der Installation im besten Fall danach fragt, im üblichen Fall wortlos abstürzt, auch noch wissen.
Und was ist überhaupt eine IP, ein ISP und warum muß ich wo eine neunstellige Nummer eingeben, die nach je drei Ziffern durch einen Punkt unterbrochen ist?
Mal abgesehen vom wenig kundenfreundlichen T-Online Einloggcode, der (durch den Benutzer nicht veränderbar) aus einer 28 stelligen langen Ziffernkombination - mit einer Raute in der Mitte gewürzt, nicht vergessen! - besteht ... Was geht mich das als Kunde an, wo ich doch nur so einfach wie in der Werbung mein E-Mails abholen und schicken will? Wieso muß ich erst meinen POP3 „poppen“ bevor ich eine E-mail an Onkel Fritz schicken kann? Es weiß sicher nicht jeder Millionenshow-Teilnehmer, was POP3 und poppen ist – hat das vielleicht was mit pempern zu tun? Gottschalk war ja gerade erst im letzten Dezember unter inniger Anteilnahme aller namhaften Fernsehstationen als singender Weihnachtsmann bei den Girls in einem Wiener Puff – soll ich den fragen? Der kennt sich nach dem Besuch sicher mit pempern und poppen aus – oder?
Sonst kenne ich niemanden, denn den gediegenen Fachhandel haben die Hersteller, die zu niedrigeren Einkaufspreisen die Megastores vollgepumpt haben, ja lebendig beerdigt. Ein Blick ins Handelsregister schafft darüber auch verstocktesten Gläubigen Gewißheit.
Klar gibt es Hilfsmittel. Aber wer kennt die? - der Massenmarkt ohne Angestellte (außer an der Kasse)? Die extrem kostenpflichtige Helpline vielleicht - deren Existenz ja an sich schon ein Skandal ist?
Ihre Existenz sagt ja nichts anderes, als daß man es versteht aus dem eigenen Unvermögen, ein aus der Schachtel funktionierendes Produkte herzustellen, noch Zusatz-Kohle macht.
Warum, zum Teufel, sind zumindest Nothelfer, wie ein Backupprogrammm, das auch im Notfall unterwegs funktioniert und die Daten wiederherstellt, nicht integriert?
Warum verabschieden sich Anwendungen (sogar die eingebauten Standardapplikationen) mit einem "Fatal error" und lassen gar nicht so selten den staunenden Anwender vor einem totalen Datenfriedghof stehen - womöglich unter Verlust aller seiner Kontaktdaten in NewYork, ausgerechnet vor der Geschäftsbesprechung?
Weil es den Herstellern Wurst ist. Sie glauben allesamt Farbe und Sound könnten darüber hinwegspielen, daß unter den Röcken nicht Aufregendes zu finden ist - das geht aber am Markt nicht durch, der läßt sich langfristig nicht bescheißen - wie man an den Zahlen sieht...
Aber glücklicherweise ist unserer Erfahrung nach dafür nie jemand bei irgend einem Hersteller, Netzbetreiber oder Zulieferer verantwortlich - immer nur die Anderen. Also wird sich von unserer Kritik auch niemand betroffen fühlen - auch dann nicht, wenn das PDA-Boot, in dem wir alle sitzen, endgültig in der kommenden Smartphone-Handy-Generation verschwunden sein wird ...
Darwinismus lernt man nicht - man erlebt ihn an der eigenen Haut.
Die PDA-Hersteller finden das gerade erst heraus – auf die harte Art.