Suche Rat zur Studienwahl

Jedes der drei Fächer hat gute Zukunftsaussichten. Werde dir klar darüber, was du von deinem zukündigtigen erwartest. Überlege dir anschließend, welches der Berufsbilder dir am nächsten kommt.

Wenn du aber Arzt werden solltest, wirst du Teil eines korrupten Gesundheitswesens, wenn du dich später sebstständig machen solltest. Die überforderten Ärzte in den Krankenhäusern, sind dabei nur die nützlichen Idioten:

"Unser Gesundheitssystem ist systematisch korrupt und in den Händen der organisierten Kriminalität" (Schlussatz eines Untersuchungsberichtes des deutschen Bundeskriminalamts!)
Quelle: Blüchel: Heilen verboten, töten erlaubt

Empfehlen kann ich Medizin auf jeden Fall, man braucht dazu (wie auch für die anderen Fächer) eine gewisse Leidenschaft für den Stoff an sich, viel Zeit für die Lernerei in den Semestern und auch den Drang, sich mit Menschen abzugeben, denen man sonst nicht Guten-Tag sagen würde. Schliesslich kann man sich die Patienten später auch nicht aussuchen.

Auch nicht fehlen sollte der "Drang", sich im Ausland praktisch zu betätigen (Famulatur oder Pflichtjahr, wenn nicht gar ein ganzes Semester). A) sind die Chancen im Ausland wesentlich besser, für gute Arbeit auch gutes Geld zu bekommen, B) ist es in der heutigen nahezu internationalen Welt eine gute Empfehlung, wenn man mal im Ausland auf Schnupperkurs gegangen ist. Und die nötigen Fremdsprachen-Kenntnisse können nicht schaden, sondern im Gegenteil eine Empfehlung in der späteren Laufbahn sein.

Das Studium ist allerdings nicht mehr so leicht wie früher, zum Einen ist der Anspruch der Uni's gestiegen (auf dem Weg zur Elite-Uni muss manch Student Federn lassen), zum Anderen vermehrt sich das Wissen enorm und man muss möglichst immer auf dem neuesten Stand sein.
Aber der Bedarf an Ärzten ist da, sodass sich jeder auch nur halbwegs Interessierte erstmal einschreibt. Und beim Aussieben solcher Studenten geht manch ernsthaft Interessierter durchs Sieb, weil er einfach kein Theoretiker ist.

ABER: Lernen gehört zu allen Studienrichtungen, also sollte das nicht das Mass der Dinge sein.

Was die anderen Studienwünsche betrifft, kann ich dir leider nicht viel helfen, bin schon immer Mediziner gewesen und wollte nie eine andere Richtung in Erwägung ziehen.

katritz

Alles Gute wünsche ich dir und viel Erfolg!

Für Medizin reicht mein Schnitt zwar nicht, allerdings kann ich auch kein Blut sehen - insofern wär's eh der falsche Job für mich.:D Es sei denn ich werd Augenarzt oder so.
Ich mach erstmal fröhlich meinen Zivildienst weiter und im Herbst nächstes Jahres werd ich spätestens entscheiden ob Uni oder BA. Hab mich erstmal bei Porsche auf einen BA-Studienplatz beworben. Werde aber ziemlich sicher Maschinenbau anstatt Wirtschaftsingenieurwesen machen wollen, denn nur am Schreibtisch sitzen gefällt mir auch nicht so gut. Ansonsten geh ich nach Karlsruhe und studier' Maschinenbau!

Lieben Gruß,
Fabian

Ist Dir klar, dass Du auf zwei Jahre alte Postings antwortest? "KingofWWW" müsste in diesem Jahr schon sein Physikum abgelegt haben, wenn alles planmäßig geklappt hat.

Über den Inhalt Deines Posting kann man natürlich auch diskutieren. Das Rechtssystem der USA ist in vielen Belangen anders beschaffen, als das deutsche. Die immens hohen Schadenersatzforderungen haben wenig mit dem tatsächlichen Schaden des Geschädigten (und schon gar nicht mit einer "Bestrafung" des Arztes) zu tun, sondern vielmehr mit den Honoraren der Rechtsanwälte, die prozentual vom Streitwert, und nicht nach einem festen Gebührensatz berechnet werden. Außerdem berechnen viele Anwälte ihr Honorar nur bei Erfolg, nicht bei Mißerfolg in dem Gerichtsverfahren. D. h. hohe Streitwerte und möglichst viele Verfahren liegen im existentiellen Interesse der Rechtsanwälte. Das führt dazu, dass US-Rechtsanwälte in Krankenhaus-Cafeterien gezielt Patienten für eventuelle Schadenersatz-Prozesse suchen ("Sie können dabei nur gewinnen, es kostet Sie ja nichts, wenn der Prozess verloren wird. Ich zeige Ihnen das mal, hier müssen Sie unterschreiben...")

Leider kann auch im 21. Jahrhundert die nach aktuellem medizinischen Kenntnisstand beste Behandlung keinen Behandlungserfolg garantieren. Immer noch sterben Patienten an Infektionskrankheiten, Herzinfarkt und Krebs. Das gilt auch für Operationen mit kurativem Ansatz. Ein verantwortungsvoller Arzt klärt den Patienten über Erfolgsaussichten und mögliche Risiken der Behandlung/Operation vorher auf. Eventuell gerichtlich erstrittene Schadenersatzansprüche werden in den meisten Fällen von den entsprechenden Versicherungen beglichen und sind rein zivilrechtliche Angelegenheiten. Strafrechtliche Konsequenzen sind nach meinem Kenntnisstand nur äußerst selten zu erwarten.

Grüße

Carsten

Ich drück die Daumen!

Ich hatte selber schon mal einen Chef aus Müster, Prof. Knoll (Nephrologe).Lebt leider nicht mehr. War ein feiner Kerl. Hatte nicht nur Abi und Studium in Münster gemacht, sondern auch Promotion und Habilitation. War dabei wirklich bodenständig und menschlich geblieben (was nicht bei allen Lehrstuhlinhabern selbstverständlich ist).

Tschüss

Carsten

daß der BA äquivalent zu FH ist, laß mich aber gerne eines besseren belehren. Das mit den Karrierechancen ist auch so eine Sache...ich denke, bei großen Unternehmen gibt es keinen (oder nur sehr wenige) Abteilungsleiter und höher der "nur" BA-Abschluß hat.

Zitat von ok0510

daß der BA äquivalent zu FH ist, laß mich aber gerne eines besseren belehren. Das mit den Karrierechancen ist auch so eine Sache...ich denke, bei großen Unternehmen gibt es keinen (oder nur sehr wenige) Abteilungsleiter und höher der "nur" BA-Abschluß hat.

Das hängt stark vom Unternehmen ab. Viele Unternehmen außerhalb Baden-Württembergs tun sich mit BA-Studenten schwer, während Unternehmen im "Ländle" das meist ganz anders sehen. Wer plant, in BW Karriere zu machen, ist mit dem BA-Studium sicher nicht benachteiligt, außerhalb BW sieht das aber anders aus. Ich habe einige Freunde und Bekannte, die mit einem BA-Studium in leitende Positionen aufgestiegen sind, aber eben alle hier in BW. Besonders gute Chancen hat auf jeden Fall, wer bei Bosch und Daimler arbeitet, da die beiden Unternehmen die Berufsakademie zusammen mit der damaligen SEL (ist in Alcatel aufgegangen) erfunden haben. Auch sind mittleständische Unternehmen meiner Beobachtung nach BA-Studenten gegenüber generell aufgeschlossener als Konzerne.

Das allgemeine Problem der BA ist noch immer, daß es kein deutschlandweit einheitliches BA-Studium gibt - wer BA studiert, muß sich bewußt sein, daß er nur in wenigen Bundesländern gute Karrierechancen hat, mit Schwerpunkt in Baden-Württemberg.

KingofWWW: Herzlichen Glückwunsch!

Zitat von KingofWWW

Zur Vervollständigung: Ich schimpfe mich jetzt "Cand. med.".
Hab den mündlichen Teil auch noch gemeistert

Herzlichen Gückwunsch!

Wenn Du noch eine Famulaturstelle in der Inneren Medizin in einem Krankenhaus der Grundversorgung in Hessen suchen solltest, kannst Du mir mal 'ne PN oder Mail schicken (ist ernst gemeint!). Ist wirklich spannend hier. Breites Spektrum und viel Praxis. Zimmer für ein paar Wochen wäre auch kein Problem.

Tschüss

Carsten

Zitat von KingofWWW

Zur Vervollständigung: Ich schimpfe mich jetzt "Cand. med.".
Hab den mündlichen Teil auch noch gemeistert

Glückwunsch, jetzt fängt der beste Teil des Studiums an. Freu Dich auf eine tolle Zeit - die Klinik macht einfach Spaß.