Schlimm empfand ich damals die Häme , der ich damals als Handy-Besitzer ausgesetzt war, denn damals galt das, was heute eine Selbstverständlichkeit ist, als Angeberei.
Ich finde Telefonieren in der Öffentlichkeit zum Kotzen. Wer oft mit dem öffentlichen Verkehr unterwegs ist, kennt das Szenario gut genug. Entweder die Teenegöre welche ihrer Kollegin die "neusten" Gerüchte lautstark am Handy erzählt, oder die French-Nails bestückte Tussy, die im unter-1-Minuten-takt SMS hin und her schreibt und anscheinend Angst hat, dass ihr Handy die Nägel beschädigen würde, wenn sie es nur auf Vibrieren stellen würde. Oder der "Business Guy" der mit seinem Blackberry an einer Telefonkonferenz teilnimmt und dabei mit Buzzwörtern um sich wirft, die er selber nicht versteht.
Insbesondere in Bus und Bahn wünsche ich mir Störsender, die die Benutzung unmöglich machen. Für Bahnfahrten, die länger als eine Stunde dauern, buche ich schon 1. Klasse, um dem konkret-krassen Geschwafel der Vorstadt-Atzen zu entgehen. Neulich musste ich aber trotzdem einen wichtigtuerischen Business-Kasper aus dem Abteil ekeln, der sich nicht an die handyfreie Zone halten konnte.
Am schlimmsten empfinde ich die Geräusch- und Nervenbelästigung, die manche Vertreter aus der untersten Bildungsschicht in den Wartezimmern der Arztpraxen verursachen. Da bin ich schon das eine oder andere Mal froh über meine Eins-Sechsundachzig und die vielen Stunden an den Ringen in meiner Kindheit gewesen.
Einige müssen auch im Zug allen Anwesenden im Abteil laut und deutlich mitteilen was sie per Handy zu sagen haben. Der Gipfel war eine Frau, die meinte ich sollte im Fahrradabteil ruhig sein, damit sie ruhig telefonieren kann - dabei hatte ich ein Fahrrad aber sie nicht!