Ich habe gerade diesen Artikel über die trüben Zukunftsaussichten unserer geliebten Palm´s entdeckt, und fühle mich beim Lesen dieses Berichtes überhaupt nicht wohl - in meinen Gedanke ist es mir zutiefst zuwider, dass ich möglicherweise gezwungen werde auf ein CE-Gerät umzusteigen zu müssen.
Wie seht Ihr diesen Artikel - nur Schwarzmalerei oder müssen wir uns wirklich ernsthaft Sorgen über des Überleben von Palm machen ????
Kommt das Aus für PalmOS?
Palm zeigt heute Treo mit Windows Mobile
Das Ende einer langen Ära. Die Zeichen deuteten schon lange darauf hin und auch die Gerüchteküche war sich einig: Ein Palm mit Windows Mobile wird kommen. Heute ist es soweit: Palm Inc. wird, zusammen mit Microsoft und Verizon, in San Francisco ein neues Palm-Smartphone vorstellen - unter Windows Mobile.
Es war eine schleichende Entwicklung. Eine Entwicklung, gegen die Palm sich lange gesträubt hat - schlussendlich jedoch vergebens. Lange galten Handhelds unter PalmOS als die Creme de la Creme auf dem PDA-Markt. Noch unter der Federführung von USRobotics, später 3Com, waren die "Palm Pilots", neben dem kurzzeitig verfügbaren Apple Newton, die ersten wahren Taschencomputer, die Mitte der Neunziger Jahre auf den Markt kamen. In der Folgezeit konnten eine Vielzahl von Herstellern, wie etwa Palm, Handspring oder Sony, mit immer wieder neuen Innovationen überzeugen und haben sich mit ihren Produkten einen überaus loyalen Kundenkreis geschaffen. Es folgte eine Innovation auf die nächste. PalmOS-basierte Handhelds zählten zu den ersten, die mit farbigen Bildschirmen verfügbar waren. Sie waren die kleinsten und flachsten Geräte ihrer Zeit. Die PalmOS-Handhelds der Clié-Reihe von Sony waren die ersten PDAs überhaupt, die mit hoher Auflösung und einer Daumentastatur, schwenkbaren Bildschirmen und einer Reihe anderer technischer Finessen überzeugen konnten. Von einem schier unglaublichen Style-Faktor ganz zu schweigen. Später kamen umfangreichen Kommunikations- und Connectivity-Features hinzu, die im Pocket PC-Bereich ihres Gleichen suchten. Zu seinen Glanzzeiten konnte Palm auf eine nahezu monopolartige Stellung im PDA-Markt verweisen. Pocket PCs rangierten, weit abgeschlagen, an zweiter Stelle. Was sich indes in all der Zeit nur wenig veränderte, war das Betriebssystem: PalmOS. Denn genau hier haben sowohl Palm als auch die später ausgegliederte Unternehmenstochter PalmSource viele Entwicklungen verschlafen - ein Umstand, der sich jetzt schmerzhaft rächt.
Am heutigen Montag um 9 Uhr kalifornischer Zeit wird Palm Inc. zusammen mit Microsoft und Verizon in San Francisco das erste Palm-Smartphone vorstellen, das nicht mehr unter dem PalmOS-Betriebssystem läuft, sondern unter dem des "Erzfeindes" - Windows Mobile 5. Präsentiert wird das neue Gerät von Palm-Vorstandschef Ed Colligan, dem Microsoft-Gründer Bill Gates und Denny Strigl, CEO des Mobilfunkanbieters Verizon. Das neue Gerät soll das Palm Treo 650 Smartphone zunächst ergänzen und später vollständig ersetzen. Davon sind Branchenkenner überzeugt.
Der Treo-Nachfolger wird vom taiwanesischen Hersteller HTC produziert, der bereits umfangreiche Erfahrung im Bereich der Windows Mobile-Smartphones besitzt. Von ihm stammt nahezu das komplette PDA-Portfolio, das von Mobilfunkbetreibern wie T-Mobile, Vodafone oder O2 angeboten wird. Genau wie diese soll auch das neue Palm-Smartphone PDA-Funktionen, mobilen Internetzugang und Mobilfunk verbinden und sich gegen die Konkurrenz aus den Häusern Nokia und RIM durchsetzen.
Das Ende für PalmOS?
Das es mit dem Palm-Betriebssystem nicht zum Besten steht, wird schon lange nicht mehr hinter vorgehaltener Hand gemunkelt. Schon vor weit mehr als einem Jahr sind die meisten PalmOS-Lizenznehmer abgesprungen, die meisten, wie etwa Sony, haben sich gänzlich aus dem PDA-Markt zurückgezogen. Handspring, das Haus aus dem das Treo-Smartphone stammt, wurde von PalmOne (heute Palm) übernommen - ein letzter Versuch, die eigene Position auf dem Markt zu sichern. PalmOne verblieb schließlich als einziger großer Lizenznehmer für das PalmOS - harte Zeiten für den Entwickler PalmSource brachen an. Die Übernahme von Handspring war für Palm ein wahrer Segen, wie sich später zeigte. Heute ist der Treo das einzige Gerät aus dem Hause Palm, das sich steter Begeisterung seitens der Kunden erfreuen kann. Im letzten Quartal konnte Palm fast eine halbe Million Treo 650 absetzen - ein Plus von 160 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Doch die Konkurrenz schläft nicht. Hybrid-Geräte wie der Treo sind heute auch von einer Vielzahl anderer Hersteller zu haben und bieten in vielen Fällen einfach mehr für's Geld.
Während Palm noch auf ein sattes Umsatz-Plus von immerhin 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verweisen kann, schreibt PalmSource rote Zahlen und wurde kürzlich vom japanischen Software-Entwickler Access übernommen - bekannt vor allem durch den Webbrowser Access NetFront, der sowohl auf der Palm- als auch auf der Windows Mobile-Plattform verfügbar ist. Erst vor wenigen Monaten hatte PalmSource ein chinesisches Softwarehaus übernommen, das sich vor allem auf die Entwicklung Linux-basierter Betriebssysteme konzentriert. PalmSource hatte verkündet, das PalmOS in absehbarer Zeit auf Linux umzustellen. Wie die Entwicklung nach der Übernahme durch Access weitergehen wird, steht ebenso in den Sternen wie die Frage, ob Palm dem eigenen Betriebssystem treu bleiben und Geräte sowohl unter PalmOS als auch unter Windows Mobile anbieten wird oder ob sich andere Hersteller auf ein neues, Linux-basiertes PalmOS einlassen werden. (sk)
lg
guenter