Handys wecken keine Emotionen
Doch, natürlich tun sie das. Kaum jemand wäre sonst so bescheuert, 481,-€ oder mehr für ein Handy auszugeben. Das hier oft genannte "haben-will" ist eine Emotion. Die moderne Marktwirtschaft und vor allem die Werbung leben davon, dass Konsumgüter Emotionen auslösen. Wäre das nicht so, würde die Welt völllig anders aussehen. Unser Problem im Forum ist, dass wir nicht unsere Wahrnehmungen gegenüberstellen, sondern unsere Emotionen.
Das Anerkennen der fremden Emotion (die genauso berechtigt ist wie meine egene) ist ein erster Schritt zur Konfliktfähigkeit. Die meisten Diskussionsteilnehmer beschreiben nicht wirklich ihr Handy, sondern ihre Emotionen. Sie denken tatächlich, dass der fremde Betrachter das Handy anders wahrnimmt (und glauben, ihn korrigieren zu müssen). Das tut er nicht. Die gleiche Wahrnehmung löst in ihm nur andere Emotionen aus. A: Das Handy ist schön, weil es grün ist B: Das Handy ist hässlich weil es grün ist. Kann man sowas diskutieren ?
Hilfreich ist es, gelegentlich den Blick vom Display seines Smartphones abzuwenden und in das Auge des Mitmenschen zu richten. Dass Menschen, die sich intensiv mit Smartphones beschäftigen, Schwierigkeiten bei der sozialen Interaktion haben, verwundert nicht. Spannend ist die Frage, was früher da war: das Huhn oder das Ei das Smartphone oder das soziale Defizit ?
BTT: Wenn ich David Pogue von der NYT richtig verstanden habe, ist Sprint in USA ein eher unbeliebter Anbieter mit lückenhafter Versorgung: viele Interessenten kaufen den Pre nicht, weil sie auf keinen Fall zu Sprint wollen. Von den Quartalszahlen des Providers Sprint auf den Erfolg des Pre als Smartphone zu schließen, ist somit fragwürdig.
[ach noch was] Dass der Pre zu teuer ist, ist auch mein Eindruck. Man kann (noch) nicht produktiv mit ihm arbeiten. In diesen Punkten ist er voll auf Augenhöhe mit dem iPhone