Kommentare zu webOS Pressemeldungen

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  • Was ich nicht ertrage ist die Verbindung von Arroganz und Ignoranz die manche hier an den Tag legen. Wissen nix aber halten sich für gscheid und dodeln andere runter... brrr :thumbdown:


    Lach was Du willst, ich red nicht von ein paar Hanseln wie Dir, denen es ums billige Touchpad geht (nicht wissend obs morgen noch Software dafür gibt - von wegen Kurzsichtigkeit), sondern um große Firmen wie unsere, die zig-HP Server und tausende HP-Laptops einsetzen und nun verunsichert sind bzw. sich um Alternativen umsehen. Nur gut, dass wir unsere PCs und Monitore noch bei Dell kaufen ... ich denk nicht, dass der hier geplante Umstieg auf HP Produkte was wird bei uns *lach*....


    Aber klar, glaub nur dran, dass der tolle Fire Sale HP rettet, das Touchpad rettet, die Welt rettet und für Frieden und Nahrung weltweit sorgt ... glaub dran. Irgendwer muss dran glauben :kichert:


    Was soll der persönliche Angriff mit dem beleidigenden "Hansel"? Was hast noch gleich für ein Wort gebraucht? Arroganz?
    Du hast meinen Beitrag offensichtlich nicht verstanden. Mich interessiert kein Touchpad, auch wenn ich einen für meinen Enkel erstanden habe - wir haben momentan rund 32.000 HP Systeme - vom Server bis zum Laptop - im Einsatz. Das interessiert mich. Wie lautete noch gleich Dein zweites grosses Wort? Ignoranz?

  • große Firmen wie unsere, die zig-HP Server und tausende HP-Laptops einsetzen und nun verunsichert sind bzw. sich um Alternativen umsehen

    Halte ich schlicht für unrealistisch. Bei den Servern wird dauerhaft exakt NICHTS geändert. Bei den Clients wird entweder eine Tochterfirma gegründet und ausgelagert, welche alle vertraglichen Verpflichtungen zu übernehmen hat, oder die Sparte wird von einer anderen Firma gekauft, die dann die vertraglichen Verpflichtungen zu übernehmen hat (siehe Lenovo oder damals als Compaq von HP gekauft wurde). Die einzige, die evtl schaun werden, ob gerade was geht, sind diejenigen, die just in Vertragsverhandlung bzgl Kauf von HP-Clienthardware stehen. Die könnten nochmal bei Dell anklopfen, ob die nicht evtl doch mit dem Preis runtergehen wollen. Aber... Tatsache ist, daß die höchste Priorität bei Kauf von Tausenden von Clients nunmal der Preis ist, direkt gefolgt von der vertraglichen Gestaltung bzgl Support und Zusage gewisse Modelle gewisse Zeiten zu pflegen. Und wenn HP da irgendwas an Vertragsbrüchen begehen sollte, darf sich die Kundenfirma über nette Strafzahlungen freuen.

    Zitat

    Nur gut, dass wir unsere PCs und Monitore noch bei Dell kaufen ... ich denk nicht, dass der hier geplante Umstieg auf HP Produkte was wird bei uns *lach*

    Wenn die Planungen bereits zur vertragsunterschrift gebracht wurden, gibt es keinen Grund, wieso irgendeiner der beiden Partner vertragsbrüchig werden sollte. Wenn die Planungen noch in der Verhandlungsphase verweilen, dann habt ihr nun noch bessere Möglichkeiten, um evtl hier oder da Passagen in den Vertrag einfließen zu lassen, die sonst nicht so ohne weitere reingekommen wären. Irgendwelche "Ängste" wird da garantiert kein CIO haben... höchstens Chancen sehen.

    Zitat

    Wer glaubt, dass HP einen IT Konzernchef mit einem Firesale von ein paar Touchpads beeindrucken kann, der hat wirklich das falsche Zeug geraucht

    Genau das ist ja die Fehlinterpretation von Dir und anderen - zu glauben, daß die aktuellen Aktion oder Ankündigung bei irgendeinem CIO einen besonderen Eindruck hinterlassen hätte oder das HP irgendeinen CIO damit hätte beeindrucken wollen. Man nimmt es von Kundenseite sicher zur Kenntnis und prüft, ob man vielleicht noch zusätzlich was rausschlagen kann. Aber sonst? Desweiteren müssen CIOs sowieso den Markt im Überblick behalten... zur Konkrrenz gerade Richtung Dell wird eh immer geschielt bzw man holt sich sowieso regelmäßig auch Angebote von Konkurrenten ein, um hier oder da mal alle paar Jahre ernsthafter zu überlegen, den Lieferanten zu wechseln. Alles völlig normal.

    Zitat

    Der will wissen ob er seine Infrastruktur weiter betreiben kann oder ob er teuer umrüsten muss

    Das will er nicht wissen, sondern das weiss er. Und an dem Wissen hat sich nichts geändert.

    Zitat

    Sowas liegt im Magen

    Was genau? Du hast doch selber gesagt, daß HP keinen CIO mit der aktuellen Aktion großartig beeindrucken würde... richtig.

    Zitat

    HP versucht zwar hektisch zu beruhigen, so nach dem Motto "wird schon irgendwie weiter gehn", aber für so richtige Ruhe und angenehmes Vertrauen sorgt das bei den Großabnehmern nicht gerade

    Ich sehe eigentlich nirgendwo, daß HP irgendwelche zusätzlichen Statements Richtung Großunternehmer in der Öffentlichkeit genannt hätte. Wozu auch. Jeder CIO weiss, daß man rechtlich bindende Verträge hat, bzw diese abschließen würde, wenn man in Verhandlungen steht. Oder anders formuliert... da kein Entscheider beunruhigt sein dürfte, muss auch niemand beruhigt werden.

    Zitat

    Oder glaub ihr, dass es einen guten Eindruck macht, wenn der HP Betreuer am Vortag noch erzählt, wie zukunftsträchtig alles ist und dass wir bald neue Laptop Prototypen zum Testen bekommen und am nächsten Morgen erfährt man aus Internet und CO, dass HP keine Hardware mehr baut?

    Das hat ja niemand erfahren. Man hat erfahren, daß HP doe Produktionssparte auslagern oder verkaufen will. Dadurch verschwindet diese Produktion ja nicht in irgendeiner Erdspalte... die war die letzten Jahre da... die ist momentan da... und die wird auch noch ne Weile da sein - unter welchem Dach wird sich in den nächsten Monaten zeigen.

    Zitat

    Jup ... seeeehr vertrauenserweckend.

    Allzuviel "Vertrauen" ist in den Etagen eh nicht nötig... da gehts um Verträge, um Geld, um SLAs, um Pönnalen und all den ganzen Wasserkopf-Kram.

    Zitat

    Und die Reaktion auf diese Ankündigung am Aktienmarkt spricht ja eh eine deutliche Sprache...

    Tut sie meines Erachtens erstens nicht, und zweitens hat die Börse herzlich wenig mit dem Verhalten von Konzern-CIOs-zu tun.

    Zitat

    Aber klar, glaub nur dran, dass der tolle Fire Sale HP rettet, das Touchpad rettet, die Welt rettet und für Frieden und Nahrung weltweit sorgt ... glaub dran. Irgendwer muss dran glauben :kichert:

    Ähm... das war nun nicht nur rhetorisch ziemlich... dünn... sondern auch vollkommen surreal. Bei dem Ausverkauf der webOS-Geräte ging es um manches... um die Rettung von IRGENDWAS ging es da garantiert nicht. Man wollte das Zeug offenbar einfach nur schnell los werden. Etwas übertrieben... aber... nu isses weg, und HP hat ein Thema weniger, welches auf der Agenda der Führungsetage steht. Nun stehen solche Dinge an, wie den Autonomy-Kauf in trockene Tücher zu bringen, Gespräche mit Interessenten der PC/Notebook-Sparte führen und parallel eine Auslagerung und ein Börsengang prüfen zu lassen... sowie natürlich auch Gespräche über die webOS-Zukunft zu führen (ich persönlich kann mir nach wie vor nicht vorstellen, daß HP webOS behalten wird). Und ganz nebenbei muss ein Konzern mit einem Jahresumsatz von 130 Mrd $ geführt werden, an dem die PC/Laptops-Sparte zwar immerhin den gewaltigen Anteil von 40 Mrd beiträgt... was aber umgekehrt bedeutet, daß auch ohne diese Abteilung noch schlappe 90 Mrd über bleiben, um die man sich somit fokussiert kümmern muss. Ich wüsste nicht, wieso irgendwer glaubt, HP müsse gerettet werden?!


    Gruß
    Booth

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  • Perfekt und knapp beschrieben. Genau meine Ansage von oben, die hier verlacht und kritisiert wurde.


    "Uncertainty" wird verbreitet. Und kein Kunde, egal ob Keyaccount oder Consumer wird in Produkte und Services eines Business investieren, dem es nicht trauen kann.


    Nichts anderes hab ich gesagt.


    Und wir sind schon bei Minus 40% vom Stock. Ich bemühe mich ernsthaft und redlich, nicht schadenfroh zu sein. Fällt mir auch leichter wenn ich dran denke, wieviele Anleger hier wohl Geld verloren haben...
    Und ja, stimmt schon, der Aktienmarkt ist generell instabil und viele Firmen haben ein paar Prozent verloren. Ein paar Prozent.
    Was sagt uns das über das Timing von Leo dem Looser?


    Also der WSJ Artikel trifft es extrem gut, finde ich. Die Allegorie mit einem Hamburgerausstieg von Mac Donalds finde ich auch sehr gelungen :kichert:


    Naja ... zurücklehnen, Popcorntüte nehmen und die Aufführung genießen, würd ich mal sagen.

    ---
    Dieser Beitrag spiegelt meine persönlichen Meinungen und Erfahrungen wider und nicht notwendigerweise die der Forenbetreiber.

  • Hehe - ja - der Artikel vom Wall Street Journal ist klasse geschrieben. Zwar enthält er diverse Spekulationen, sodaß (falls die Spekulationen so nicht zutreffen) der Vorgang in Gänze mit mehr Insider-Wissen deutlich anders bewertet werden müsste, und der Artikel dann vorwiegend als Bellestristik gelten müsste... aber... er bleibt klasse geschrieben :)

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  • Perfekt und knapp beschrieben. Genau meine Ansage von oben, die hier verlacht und kritisiert wurde.

    Nun, das ist ja nun keine neue Erkenntnis, dass Mindermeinungen hier nicht goutiert werden. Deren Wahrheitsgehalt hat kein Gewicht.


    Palm ist Religion.
    Nein, HP!
    Doch nicht ...
    Künftig ... (?)
    Ja, wer eigentlich?


    Zitat

    Never mind the years of effort H-P spent [...] becoming the world's largest PC maker. Never mind that the PC business feeds H-P's more profitable businesses. Dumping it is a beautiful absurdity [...] to Mr. Hurd's alleged sex scandal that apparently didn't involve any sex at all, this sort of dysfunction has become "the H-P Way."

    Wall Street Journal, 28. August 2011


    Zitat

    Die Übernahme von Palm seitens HP wurde von CEO Hurd initiiert, der die sehr erfolgreiche Strategie von HP in den vergangenen 5 Jahren entwickelte, diese auch gg Widerstände durchzusetzen vermochte und für die webOS-Strategie verantwortlich zeichnete. Was muss man von einem Board of Directors und dessen möglichst nachvollziehbaren Strategien halten, das sich von einem solchen Mann [...] trennt, weil er ein paar Dollar Spesen falsch abgerechnet hat [...]?

    Ein Forenmitglied, 26. Oktober 2010


    Nur ein Beispiel ...


    Vielleicht findet sich langsam doch wieder ein Stil ein, für den Nexave einmal bekannt war.


    logic

    Die gefährlichste Weltanschauung ist die der Leute, die die Welt nie angeschaut haben.

    Alexander v. Humboldt

  • Logic,


    Deine Analyse von vor einem Jahr ist vermutlich (bin Techniklaie) zutreffend in vielen Punkten.


    Was mich am meisten fuchst, ist die Frage: wie kommt so etwas zu stande? Wie kann eine Firma so viele Fehler hintereinander machen? Liegt es an einer Person (der falschen) an der Spitze, oder liegt es am fehlenden Geld (zumindest bei Palm selber), oder liegt es an falschem Marketing?


    Wie kommt es eigentlich, dass Apple ein Produkt auf dem Markt hat, das "funktioniert"? Wenn ich mit Eier-Phonern über etwas rede, halten die mir immer ein solches "Ding" vor die Glubschaugen und drücken irgendwo drauf - und dann funktioniert das Teil. Das habe ich an Apple immer schon bewundert. Es geht einfach. Vielleicht liegt der Hund da begraben? Der Juser (TM) hat bestimmte Erwartungen. Wenn die erfüllte werden, dann läuft die Kiste. Palm hat mich mit dem ansonsten guten PRE oft zur Weißglut gebracht, weil Funktionen im Gerät nicht mit dem Anspruch Schritt halten konnten (Kalender, Adressen etc.). Das ist sehr ärgerlich. Und das war beim PalmOS nicht so. Das tat, was getan werden musste. Die Software war ziemlich gut. Und dass HP jetzt diese Schwächen (Office App z.B., Datenbanken usw.) nicht stramm ausgemärzt hat, ist mir ein Rätsel. Worüber reden diese Firmen eigentlich in ihren Sitzungen? Und wie werten die Kritik aus Foren oder Presse aus?


    Fragen über Fragen.


    Vielleicht kannst Du ja mal Gelegenheit ein Vermutung hier einstellen, warum so etwas nicht klappt. Als Einzelkämpfer hat man keine rechte Vorstellung, wie so eine Firma tickt. Eines dürfte klar sein: die machen das ja nicht freiwillig falsch. Aber irgendeiner macht es dann doch.


    Ist zwar spekulativ das Ganze, aber vielleicht kennst Du oder sonst jemand aus dem Bereich mal eine halbwegs plausible Begründung.


    Slubber

  • Meiner Meinung nach steht und fällt es mit der Führung und den verfügbaren Ressourcen. Viele hier beobachten einfach den Markt, oft seit Jahr(zehnt)en und recht intensiv, aus Interesse. Damit alleine kann man schon ein ziemlich gutes Feingefühl entwickeln was Trends und Analysen angeht. Im Management sitzt oft ein anderer Schlag Mensch, rein betriebswirtschaftlich zum Beispiel.. bedenke außerdem dass die wesentlich mehr Informationen zugetragen bekommen und (langfristige) Entscheidungen treffen müssen an die wir noch nicht einmal denken. Nicht weil wir es nicht könnten, sondern weil das Interna sind. Das Management sieht die Konkurrenz davonrennen, gibt vor "wir müssen mitziehen oder wir sind raus". Dabei kommen unfertige Produkte raus mit denen jeder unzufrieden ist, die Nutzer und die Mitarbeiter.


    "Wie kommt es eigentlich, dass Apple ein Produkt auf dem Markt hat, das "funktioniert"? Apple hat den Vorteil dass sie lange Zeit die ersten waren.. sie müssen nicht hetzen, können bequem die Richtung vorgeben. Sie optimieren einfach solange bis es "funktioniert". Sei es die Hardware (Material-Qualität, Design) oder die Software.. das ist eine Management-Entscheidung die Zeit, Geld und Mut kostet. HP war offiziell nicht bereit auch nur eins davon zu investieren, obwohl sie das sicherlich gekonnt hätten. Warum weiß wohl nur Leo und eine Hand voll Leute.

  • Vielleicht kannst Du ja mal Gelegenheit ein Vermutung hier einstellen, warum so etwas nicht klappt.


    In Ergänzung zu Blacklights treffender Zusammenfassung:


    Sehr kurz gefasst ...

    • schlechtes Management, welches die eigene Leistung und sich selbst in Frage stellen müsste
    • rücksichtslose Karriereorientierung und Machtgehabe
    • skrupelloses "Wetten" mit fremdem Geld (auch im Banking weit verbreitet)
    • individuelle Motive bis hin zu persönlichen Animositäten
    • schlichtweg völlig überfordert mit der Aufgabe
    • Rückgratlosigkeit verbunden mit schlechten Ratgebern
    • oder in einem: Unprofessionalität!


    Nur sehr wenige Manager beherrschen die Kunst ein Unternehmen in einer ihnen fremden Branche zu führen. Selbst IBM, die allenthalben als Vorbild für den HP-Unternehmensumbau gehandelt werden, hat darunter schon gelitten. Lou Gerstner wagte die Auseinandersetzung mit Microsoft nicht und zog bei OS/2 und verwandten Produkten die Bremse. Das Board of Directors redete ihm fortwährend ein, IBM könne/müsse sich auf den Host zurück ziehen, wo sie ihre Kernkompetenzen hätten, und der PC-Markt sei ohnehin nur 'Spielerei'.
    Er ist ein sehr erfahrener Manager, verfügte jedoch nicht über genug Detailwissen des Marktes, um diesem Druck langfristig etwas entgegen zu setzen. Damit starb u.a. WorkplaceOS, womit die (IT-)Welt heute anders aussähe und uns vermutlich einiges erspart worden wäre. Das Glück für IBM war, dass die Saat 'e-business' aufging und sie sowohl erfolgreich umfassende Serviceangebote, als auch Produkte wie z.B. die WebSphere-Suite etablieren konnten.
    Aber Glück gehört den Tüchtigen. Und dieses muss jedes Unternehmen in der Gesamtheit immer wieder unter Beweis stellen ...


    logic

    Die gefährlichste Weltanschauung ist die der Leute, die die Welt nie angeschaut haben.

    Alexander v. Humboldt

    Einmal editiert, zuletzt von logic ()

  • Ich wäre sehr gerne für 1 Woche Mäuschen bei HP: welche Hierarchien gibt es? Welche Entscheider habe noch das nötige technische Know How? Wie groß ist der Einsatz externer Berater für wichtige Entscheidungen (Technik/ Produkte/ Marktanalyse)? Wie hoch ist der Druck der Märkte wirklich?

    1994 Amstrad Pen Pad, 1996 Pilot 5000, 1997 Pilot Professional, 2002 M515, 2005 Livedrive, Tx, E2, 2006 Treo 650, 2008 Centro, Treo 680, 2009 Pre-, 2010 Ipad 1, 2011 Pre+, 2011 Defy, 2012 Razr +Lapdock, Asus EEE Slider
    [b] 2013 Xperia Z, Xperia Z Tablet

  • ... Im Management sitzt oft ein anderer Schlag Mensch, rein betriebswirtschaftlich zum Beispiel.. ....


    Exakt hier sitzt auch das Hauptproblem. Im Management.


    Meistens sitzen hier Betriebswirtschaftler die sehr wohl viel Ahnung von Investmentabschreibungen, Balanced Scorecard Kennzahlen und ähnlichen Dingen haben. Oft haben sie sogar sowas ähnliches wie eine mittelfristige Planung (mittelfristig = um die 5 Jahre).
    Sie beherrschen ihre SAP Tabellen, sie haben tausende Kurse gemacht, wie man mit hohlem Pep-Talk die Mitarbeiter motiviert und tragen alle das selbe Outfit und die selben Utensilien (früher Aktentasche und Filofax, jetzt iPAD und Smartphone).
    Sie sind dezitiert frei von Humor, es sei denn er ist grad von Nutzen, sind emotional dissoziativ und folgen stur dem Leitfaden aus ihrem bevorzugten Managementhandbuch.


    Kurz: sie sind unflexibel und haben von den Produkten und Menschen die sie managen keine Ahnung, wollen das oft auch nicht. Klar, ein Mitarbeiter ist leichter hinausgeschmissen, wenn er nur eine Zeile in meinem SAP-HR Programm ist. Ein Produkt ist leichter abgesetzt, wenn es nur ein Produktcenter oder eine Kostenstelle in meiner FiBu ist.


    Nur leider übersehen sie immer wieder eines dabei: die Dinge die sie managen sind geprägt/genutzt/gewollt von Menschen, Märkten, Meinungen, Emotionen etc... also all den sehr wichtigen "Soft Facts" die sich nicht so leicht in Kennzahlen und Tabellen pressen lassen. Und hier scheitern sie kläglich, weil ihnen dadurch sehr häufig schon bei der Planung von Maßnahmen die wahre Tragweite ihrer Entscheidungen entgeht.
    Dann passiert es, der Markt verliert das Vertrauen in die Firma aufgrund einer Entscheidung der Führung, der Absatz stagniert, die Aktien fallen etc.... Der Manager sitzt da und versteht die Welt nicht mehr. Und es wird ihm keiner erklären können dass es daran liegt, dass beim Vorgang der "Digitalisierung" des analogen Universums in sein kleines digitales Mikrokosmosmodell halt sehr, sehr viel verloren geht und sich daher sein Modell auf welchem seine Planungen basieren anders verhält, als die reale Welt.
    Man wird es ihm nicht erklären können - einem Farbenblinden wird man den Regenbogen auch nicht erklären können.


    Soweit meine Erfahrung mit Managementpersonal...


    Und auch wenn es mit WebOS weiter geht, so sei man sich gewiss: solange wahrnehmungsbeschränkte Menschen in hohe Managementpositionen kommen wird es bei keiner Firma anders laufen. Manche Firmen haben halt entweder lange Glück oder einen Ausnahmemenschen als CEO oder der CEO zumindest gute Berater oder einen guten Vorstand.
    Aber wenn der CEO schwach ist und sein Umfeld noch schwächer, dann passieren zwangsläufig irgendwann Fehlentscheidungen - wie gravierend, das ist dann von Fall zu Fall unterschiedlich.


    Bei HP war es tatsächlich so, dass die starke Führungsebene durch eine schwache ersetzt wurde und so auch der CEO. Wenn er sich jetzt darauf beschränkt hätte, hier klein steuernd einzugreifen anstatt alles vor Grund auf einzureißen, dann hätte er vielleicht eine Chance gehabt, dass noch eine Zeit lang alles gut geht. Aber leider hat sich der Leo dazu entschlossen, dass er das ganze unverständliche Techniker Kauderwelsch nicht haben will, dass der HW-Markt eh lahmt und dass er es viel lieber hat, wenn HP wieder so wird wie SAP, wo er sich ein bissi besser auskennt. Und so kommt es dann zu den Entscheidungen, die jeden halbwegs drogenfreien Menschen den Kopf schütteln lässt.


    Soweit meine 2 cent.

    ---
    Dieser Beitrag spiegelt meine persönlichen Meinungen und Erfahrungen wider und nicht notwendigerweise die der Forenbetreiber.

  • Ich habe das, was Strobi gerne einmal bei HP machen würde, bei einem großen Konzern in Deutschland getan. Ich wurde "verdeckt" in ein einwöchiges Symposion (Entscheider-Seminar) eingeschleust, um zu beobachten, was dort abläuft. Ich habe wirklich Bauklötze gestaunt, wie dort mit harten Bandagen der Personal-Krieg geführt wurde, wie jeder jeden ausstechen wollte, wie fast handgreiflich mit dem anderen umgegangen wurde. Und das Verbflüffende: die Hemdsärmeligen haben sich gegen die Sanften durchgesetzt (Management-Spiele) , obwohl die definitiv richtig und nachweisbar (Spielergebnisse) mit ihrer Einschätzung lagen. Aber sie hatten nicht die Kraft oder den Charakter, den Großmäulchen selbiges zu stopfen. Das war wie Krieg. Wer lauter redete, bekam recht. Im Urwald kann es kaum anders ablaufen.


    Insofern würde ich die obigen Beiträge, die das ja letztlich nahe legen, unterschreiben: es liegt an den wenigen Personen, die Entscheidungen treffen aus Gründen, die man kaum nachvollziehen kann. Karrieredenken, Animositäten, fehlendes Wissen (das durch Auftreten kompensiert wird) und natürlich - sie dürfen nicht fehlen - Weiber (pardon, die Damen).


    Und in Managementkursen werden die künftigen Boliden darauf getrimmt, nicht recht zu haben, sondern diejenigen, die recht haben, "abzuknipsen". Töten wil gelernt sein. Das weiß man in jeder Armee.


    Ich denke, die Kunst eines Managers besteht darin, Leute innerhalb der Firma zu durchschauen, die nur ihren Tobak rauchen, die rücksichtslos (oder auch mal raffiniert) andere mit ihren Ideen aus dem Weg räumen, um nach oben zu kommen, um Einfluss zu gewinnen.


    Da Firmenchefs das meist nicht können, wird das in tiefere Entscheider-Ebenen verlegt. Und die wissen sich am Ende oft nicht zu helfen und fangen mit "Kaizen" an. Die Basis wird also mit einbezogen (Belohnungssysteme). Aber gegen den Personal-Schreck, die Nosferatus in den Firmen, gibt es noch kein wirksames Mittel, weil man dem Untergebenen eines solchen unterstellt, er wolle nur selber den Posten haben. Ehrlichkeit wird nicht erkannt, weil dies zu viel Zeit erfordern würde. Da hilft der berühmt berüchtigte Firmenausflug nach Andechs auch kaum. Beim Maß Bier lösen sich zwar die Zungen (Banderole über dem Haupt-Ausgang: "Fahrt vorsichtig!") etwas mehr, aber auch dort wird geflunkert und taktiert, um das hehre Ziel zu erreichen - den Kollegen aus dem Rennen zu werfen.


    Ich denke, dass Firmen gut beraten sind, Berater von außen zu verpflichten. Aber diese Berater müssen erst mal ausgecheckt werden, ob die selber was taugen.


    So, oder so ähnlich.


    Slubber